SSD gegen magnetische Festplatte

Datenrettung - Solid State Disks mit Schwächen

SSD: hoher Aufwand bei Schäden

Gerade in solchen Momenten wird die SSD gerne als alternatives Allheilmittel herbeigerufen. Der große Vorteil ist dabei der Verzicht auf jegliche Form beweglicher Komponenten. Doch der sichere Schein trügt, denn die Tatsache fehlender Mechanik allein macht eine SSD noch nicht zu einem ausfallsicheren Medium.

Die wichtigsten Komponenten einer SSD sind zum einen der Controller und zum anderen die Speichereinheiten, auch NAND-Flash-Bausteine genannt. Gerade für Hersteller von SSD-Datenträgern stellt dies eine besondere Herausforderung dar, denn es gibt eine Vielzahl verschiedener Anbieter an Herstellern von Controllern; Gleiches gilt für die NAND-Bausteine. Problematisch ist dies deshalb, weil unterschiedliche Controller auch unterschiedliche Algorithmen verwenden. So kommt es nicht selten vor, dass SSD-Hersteller bei einem Modell während des Produktionszyklus Controller wie auch Speicherbausteine verschiedener Lieferanten verbauen. Wo gerade bei HDDs die exakt baugleichen Komponenten innerhalb einer Modellreihe ein entscheidender Lösungsansatz zur physikalischen Instandsetzung sind, scheitert dieser Ansatz bei SSDs öfters aufgrund der fehlenden Konsequenz im Einsatz der verbauten Komponenten.

Dicht gepackt: Je nach Modell sind bis zu 64 Speicherbausteine pro SSD verbaut.
Dicht gepackt: Je nach Modell sind bis zu 64 Speicherbausteine pro SSD verbaut.
Foto: Attingo

Speicherbausteine sind die zweite wesentliche Komponente einer SSD. Je nach Kapazität sind bis zu 64 Speicherbausteine nicht unüblich, diese sind teilweise auch noch in Sandwichbauweise auf dem Datenträger verbaut. Gerade die Kombination und die Qualität der Controller und Speicherbausteine haben großen Einfluss auf die Geschwindigkeit der SSD - und noch viel mehr auf die Zuverlässigkeit, da die Qualität der Algorithmen mitunter zu wünschen übrig lässt. Doch gerade Controller-Ausfälle sind eine nicht seltene Fehlerursache eines Datenverlusts. Berücksichtigt man, dass in der Regel keine Dokumentation über die Funktion der verwendeten Algorithmen vorhanden ist, so wird deutlich, wie groß die Herausforderungen an einen professionellen Datenretter sind, falls die SSD tatsächlich ausfällt oder defekt ist.