Datenberge in den Griff bekommen
Von: Arno Glompner, Bernd Reder
Wird einem Unternehmensnetz die Speicherkapazität knapp, lösen viele DV-Verantwortliche das Problem, indem sie einen weiteren beziehungsweise größeren File-Server anschaffen. Sie übersehen dabei, dass es durchaus Alternativen gibt, beispielweise NAS-Server. Diese Geräte sind im Gegensatz zu einem "Mehrzweck-System", das gleichzeitig als File-, Mail- und Web-Server dient, für die Speicherverwaltung optimiert. Je nach Größe und Einsatzgebiet sind Network Attached Storages entweder mit Standardprozessoren, etwa Pentium III beziehungsweise Alpha, oder Risc-CPUs bestückt. Hinzu kommen LAN-Schnittstellen (Ethernet, FDDI, Gigabit-Ethernet) und Interfaces für SCSI, RAID, Fibre Channel und Weitverkehrsnetze. NAS-Filer laufen unter speziellen Betriebssystemen, die für hohe Datenraten ausgelegt sind.
Als Konkurrenten von NAS gelten "Storage Area Networks" (SANs). Ein SAN ist ein spezielles Highspeed-Netz, häufig auf Basis des Fibre Channel (FC), das Massenspeicher mit dem Backend des Servers verbindet. Als Protokoll findet "Encapsulated SCSI" Verwendung, und zur Verbindung der Speichersysteme dienen Escon-, "Serial-Storage-Architecture"-(SSA) und SCSI-Topologien. Das Filesystem liegt auf dem zentralen Server, und nicht wie bei einem NAS auf einem eigenen Gerät. SAN-Lösungen sichern mit wesentlich höherer Geschwindigkeit, sind dafür aber schwieriger in die heterogene Infrastruktur zu integrieren, weil der zentrale Server mit genutzt wird. NAS-Lösungen unterstützen heterogene Plattformen und nutzen die vorhandene Interconnect-Infrastruktur. Sie arbeiten unabhängig vom Server.
Die Grundidee eines Netzwerk-Storage-Systems ist, den Daten- vom Anwendungsserver zu trennen. Das hat folgende Vorteile:
-Dank der zentralen Datenhaltung ist es einfacher, die Informationen zu verwalten.
-Die Fehlertoleranz des Systems (Fault Tolerance) ist höher.
-Das System lässt sich besser skalieren.