Dateizentrale

Schnittstelle zu Active Directory

"Verteilen Sie ihre Files im Netz ohne spezielle Ausbildung" lautet der Slogan, mit dem der Hersteller die Einfachheit der Software verdeutlichen will. Tatsächlich ist das Programm sehr benutzerfreundlich gestaltet, und zwar sowohl was die Installation als auch den Betrieb anbelangt. Die auf Installshield beruhende Setup-Routine ermittelt beim Aufsetzen des ersten Hosts selbstständig die IP-Adresse und den DNS-Namen des Servers - ein kleines aber praktisches Detail, das dem Administrator ein wenig Tipparbeit erspart. Viel wichtiger noch ist die Importfunktion für Windows-Domänenbenutzer. Die Angabe des Domänennamens und des Controllers genügt, um das Benutzerverzeichnis des Active Directory zur User-Liste des FTP-Servers zu machen.

Der Import eines Directorys mit 300 Einträgen funktionierte im Test auf Anhieb und dauerte rund zwanzig Sekunden. Stattdessen kann der Administrator auch das Benutzerverzeichnis eines im Firmennetz installierten "Imail Servers" von Ipswitch verwenden; oder er lässt den FTP-Server eine eigene User-Datei anlegen, die er nach und nach füllt. Wählt er das Windows-Verzeichnis als Basis, arbeitet FTP ausschließlich mit den auf dem Domänen-Controller eingetragenen Konten. Will er einen neuen Mitarbeiter für den Service anmelden, verwendet er den Benutzermanager für die Windows-Domäne. Zusätzlich zu den User-Konten kann der Systemverwalter mit WS-FTP sehr leicht Gruppen definieren, denen er mit der Maus User aus der Domäne oder aus dem Benutzerverzeichnis des FTP-Servers zuordnet. Unangenehm fiel lediglich auf, dass der Manager bei jedem Klick auf die neu angelegte Gruppe Test zum Öffnen des Fensters "Available Users" 20 Sekunden benötigte, um alle Namen der Domänennutzer zu laden. Auf Wunsch richtet der Server jedem Benutzer beim ersten Aufruf ein Home-Verzeichnis ein.

Wie beim FTP-Server von Microsoft kann der Systemverwalter virtuelle Folder definieren. Dabei handelt es sich um Dateiverzeichnisse, die je nach Wunsch des Administrators im Root Directory oder im Home-Verzeichnis der FTP-User erscheinen. Das Einrichten ist sehr einfach und in der Tat ohne Lesen des Handbuchs zu erledigen. Zu jedem der Folder wählt der Systemverwalter mit einem "Add"-Button berechtigte Benutzer aus der Userliste oder dem Domänenverzeichnis. Zur Auswahl stehen auch die Gruppen, die er vorher angelegt hat. Jedem User kann er individuelle Zugriffsrechte auf den Ordner gewähren; möglich sind Lesen, Schreiben , Löschen, Umbenennen und Auflisten. Sehr praktisch zum Austauschen von Dateien ist die Funktion der "Public Folders". Jeder Benutzer kann seinen Kollegen Dateien zur Verfügung stellen, indem er sie in einen Ordner "public" kopiert, den er in seinem Home-Verzeichnis selber anlegen kann.