Metro Commander, Cubic Explorer, Clover & Co.

Dateiverwaltung für Profis

Auch wenn viele Anwender einen Großteil der Zeit am Rechner mit Surfen und Mailen verbringen, kommen sie an der Arbeit mit Dateien und Verzeichnissen nicht vorbei. Damit das noch effizienter werden kann, braucht es aber entsprechende Tools.

Die Arbeit am Computer dreht sich heute vielfach um Daten und Informationen, die online im Inter- oder Intranet eines Unternehmens zur Verfügung stehen. Es verwundert deshalb nicht, dass viele Anwender Browser und E-Mail-Client (sofern sie kein Webmail nutzen) als zentrale Arbeitswerkzeuge betrachten. Zu Unrecht treten dann in der Wahrnehmung des Anwenders manchmal Datei- und Ordnerstrukturen in den Hintergrund - egal, ob diese lokal oder remote in der Cloud vorgehalten werden. Das Speichern und Laden von Informationen funktioniert einfach, tiefere Beschäftigung damit ist nicht notwendig - entsprechend chaotisch sehen dann auch die Festplatten und Online-Speicher vieler Nutzer aus.

Weil dieses Phänomen so weit verbreitet ist, gestaltet sich die Suche nach Werkzeuge zur Bearbeitung und Verwaltung von Dateien und Verzeichnissen aber recht umfangreich - es gibt eine unüberschaubare Anzahl unterschiedlicher Tools, die den Nutzern die Arbeit mit diesen so wichtigen Ressourcen erleichtern möchten. Auch hier muss natürlich wieder gelten: Unsere Übersicht kann und will nicht vollständig sein und vielleicht ist gerade ihr Lieblings-Tool nicht mit dabei - werfen Sie trotzdem ein Blick auf unsere Auswahl, denn wir meinen, dass wir ein paar interessante und gute Werkzeuge für Sie herausgesucht haben.

Der Explorer und seine Herausforderer

Unter Windows-Anwendern hält sich hartnäckig das Gerücht, dass ein "vernünftiges Arbeiten" mit dem Standard-Dateimanager der Windows-System - dem Windows Explorer oder Explorer, wie er jetzt aktuell unter Windows 8 heißt - nicht oder nur schlecht möglich sei. Wir möchten deshalb in diesem Beitrag für dieses "altehrwürdige Tool" eine Lanze brechen - es ist nämlich in seiner aktuellen Ausprägung sehr viel besser als sein Ruf.

Viele Anwender setzen einen der vielen Commander-Klone ein, die sich alle in irgendeiner Weise auf den Norton Commander berufen, der in seinem Ursprung noch aus der DOS-Zeit stammt, zu der einen Navigation durch das Dateisystem nur mittels Kommandozeile möglich war: Damals war das Programm eine echte Offenbarung. Aber in der Zwischenzeit hat sich auch der Explorer der Windows-Systeme stark weiterentwickelt.

Windows 8 Explorer: Viel hilft viel

Auf den ersten Blick scheint sich beim Dateimanager des Windows-Systems auch mit Windows 8 nicht viel geändert zu haben - vor allen Dingen dann nicht, wenn der Nutzer das sogenannte "Menüband" (Ribbon) für den Explorer nicht aktiviert beziehungsweise "ausgeklappt" hat. Dies geschieht durch einen Klick auf den kleinen Pfeil in der rechten oberen Ecke des Programms. Wird diese nützliche Einrichtung, die Microsoft einigen Office-Programmen schon in der Version 2007 spendiert hat, aber eingeschaltet, bietet sie dem Nutzer eine Menge Vorteile:

  • Zu fast jeder Situation werden dem Anwender im Menüband kontext-sensitiv die Kommandos und Befehle bereitgestellt, die er an dieser Stelle des Dateisystems sinnvoll einsetzen kann.

  • Die Gruppierung der wichtigsten Kommandos erfolgt thematisch: Bei Auswahl des Bereichs "Computer" im linken Fenster erhält der Nutzer im Menüband direkten Zugriff auf die Systemsteuerung und die Systemeigenschaften.

  • Kontext-sensitive Einträge unter anderem auch zur Arbeit mit ZIP-Dateien, Bildern und Image-Dateien.

  • Image-Dateien (ISO-Dateien) und Container-Dateien für virtuelle Festplatten (.vhd-Dateien) lassen sich direkt im Dateisystem montieren.

  • ISO-Dateien können auch direkt aus dem Explorer heraus auf ein Medium gebrannt werden, wenn ein CD/DVD-Brenner im System vorhanden ist.

  • Verbesserungen bei den Kopierroutinen: Werden mehrere Dateien gleichzeitig kopiert, kann der Anwender nun individuell einzelne Kopiervorgänge pausieren oder stoppen. Dies geschieht in einem einzigen Fenster, in dem sich die Kopiervorgänge aber nicht gegenseitig beeinflussen.

  • Bessere Unterscheidung bei Kopiervorgängen: Mit der neuen Option "Für jede Datei selbst entscheiden" kann beim Kopieren genauer und individuell entschieden werden, welche Dateien jeweils überschrieben werden sollen oder nicht.

Fazit: Insgesamt läuft gerade das Kopieren großer Dateien unter Windows 8 schneller und problemloser ab. Noch unter Windows 7 konnten mehrere nacheinander gestartete Kopiervorgänge sehr schnell dazu führen, dass ein System fast bis zum Stillstand abgebremst wurde. Das passiert nach unseren bisherigen Erfahrungen unter Windows 8 nur noch sehr selten. Wer also nicht unbedingt einen zweigeteilten Bildschirm wie beim Norton Commander braucht (den bietet auch der Explorer unter Windows 8 nicht) sollte einen Blick auf den Dateimanager von Windows 8 werfen - es lohnt sich und die Arbeit geht mit ihm flott von der Hand.