Data Protection Manager 2006

Der System Center Data Protection Manager 2006 ist ein Backup- und Restore- Tool von Microsoft. Seit Kurzem gibt es die Beta 1 der Version 2 des Produkts, mit der nicht mehr nur Snapshots auf Festplatten, sondern auch die Bandsicherung unterstützt wird. Der Artikel gibt einen Überblick über die aktuelle Funktionalität und die Neuerungen bei der Version 2.

Im Bereich der Datensicherung und -wiederherstellung hat sich Microsoft lange Zeit sehr zurückgehalten. Bis auf das rudimentäre Backup-Tool als Teil der Windows-Betriebssysteme gab es von Microsoft nichts. Das hat sich auch mit dem Windows Server 2003 und der dort integrierten Snapshot-Funktionalität kaum geändert. Erst mit dem Data Protection Manager 2006 hat Microsoft erstmals eine Lösung für die Sicherung und Wiederherstellung von Windows Server-Umgebungen bereitgestellt. Diese ist seit einiger Zeit auf dem Markt. Erst mit der Version 2, die jetzt in Beta ist, wird sie aber zu einem Produkt werden, das wirklich alle Anforderungen in diesem Bereich erfüllen kann.

Data Protection Manager 2006

Die bereits verfügbare Version des Produkts hat als Fokus die zentrale Sicherung von Informationen. Dazu wird mit einer Byte-Level-Sicherung gearbeitet, die auf andere Festplatten erfolgt. Mit dieser Sicherung werden Snapshots erzeugt, die relativ einfach wieder hergestellt werden können.

Dabei geht es insbesondere auch um die konsolidierte Sicherung von Informationen auf verschiedenen Servern, auch über WAN-Verbindungen. Durch die kontinuierliche Sicherung von Änderungen auf Byte-Level ist damit ein besserer Schutz gegeben als bei der ausschließlichen nächtlichen Sicherung mit klassischen Backups – ohne dass die heute üblichen WAN-Verbindungen dadurch überlastet würden.

Der Fokus liegt allerdings bei diesem Produkt ausschließlich auf Fileservern und dort wiederum nur auf der Sicherung auf Festplatten. Falls eine Sicherung auch auf Band erfolgen soll, muss mit zusätzlichen Werkzeugen von Drittherstellern gearbeitet werden.

Data Protection Manager 2006 v2

Die zweite Version des Produkts unterstützt dagegen auch die Sicherung auf Bandlaufwerke. Außerdem werden nun alle gängigen Einsatzszenarien von Windows-Servern unterstützt, also auch die Sicherung von Datenbank-, Messaging- oder Kollaborationsservern.

Der Ansatz ist weiterhin der der kontinuierlichen Datensicherung von Änderungen anstelle des klassischen, regelmäßigen Backups von geänderten Dateien einmal pro Tag. Durch die relativ große Zahl von Snapshots ist auch eine schnelle Wiederherstellung sichergestellt.

Die Version wurde Ende September 2006 in einer ersten Beta vorgestellt, auf die nachfolgend näher eingegangen wird. Eine zweite Beta soll im Frühjahr 2007 folgen, die Final dann im weiteren Verlauf des kommenden Jahres.

Unterstützt werden unter anderem der Microsoft Exchange Server, der SQL Server und der SharePoint Server mit speziellen Agenten, die auch eine schnelle Wiederherstellung erlauben. Auch erweiterte Cluster-Konfigurationen können dabei eingesetzt werden.

Die Konfiguration erfolgt mit Hilfe von Richtlinien, über die sowohl unterschiedliche Workloads als auch unterschiedliche Sicherungsziele (Festplatte und Band) konfiguriert werden können. Die Richtlinien orientieren sich an dem Ansatz von SLAs (Service Level Agreements), um die definierten SLAs einfach umsetzen zu können – und nicht erst einen größeren Abstraktionsschritt vom SLA bis zur Sicherungsrichtlinie bewältigen zu müssen.

Bild 1: Der Installationsassistent für den DPM 2006 v2.
Bild 1: Der Installationsassistent für den DPM 2006 v2.

Weitere wichtige Aspekte sind spezielle, patentierte Filter, mit denen sowohl das Volumen von Backups als auch die im Netzwerk genutzte Bandbreite reduziert werden können.

Generell soll auch die Zeitdauer für die Wiederherstellung deutlich reduziert werden. Das gilt gerade auch für vollständige Sicherungen, die mit speziellen Filtertechnologien arbeiten. Außerdem soll für die direkt unterstützten Anwendungen sichergestellt werden, dass ein Datenverlust bei der Wiederherstellung vermieden wird.

Die Wiederherstellung von versehentlich gelöschten Dateien kann auch durch Endanwender erfolgen, wobei der Windows Explorer oder Microsoft Office als Schnittstelle genutzt werden.