Crisp Research

Das sind die Mobility-Trends 2016

3) Next Generation Mobile Devices

Wearables wie Datenbrillen haben vor allem im Außendienst großes Potenzial.
Wearables wie Datenbrillen haben vor allem im Außendienst großes Potenzial.
Foto: Coresystems AG

Mit mobilen Endgeräten werden häufig insbesondere Smartphones assoziiert. Dies ist insofern auch richtig, als dass Smartphones zweifelsfrei den Löwenanteil in Sachen Durchdringung und Nutzungsintensität ausmachen.

Allerdings deutet sich derzeit, insbesondere im Kontext des Internets der Dinge an, dass die Marktreife für Wearables und Augmented Reality im kommenden Jahr gegeben ist und dass die Produkte reif genug sind, in speziellen Use Cases (z.B. Engineering, Virtuelle Touren und Produktdesign) einsatzfähig zu sein.

So wurden bereits viele Endgeräte entwickelt, die heute oder zukünftig ein wesentlicher Teil des gesamten IoT-Ökosystems werden können. Dazu zählen Wearables wie Smartwatches (Zenwatch, Apple Watch) oder Aktivitäts-Tracker (Fitbit, Jawbone), Augmented Reality-Brillen (HoloLens, Google Glass und Co.) und andere vernetzte „Smart Devices“.

Einige Unternehmen sind bereits erfolgreich in die Prototyping-Phasen eingestiegen, um ihren Mitarbeitern aber auch den Kunden ein reichhaltiges Kollektiv an Devices für den Zugriff auf zum Teil spezielle Workloads entlang der Wertschöpfungskette zu bieten.

Voraussetzung für die Bereitstellung und Nutzung dieser Devices sind nicht nur passende Anwendungsfälle, sondern auch das richtige Management der Geräte. Hierfür müssen die eingesetzten EMM-Suiten auch den Support der heterogenen Geräte-Landschaft abbilden können.

4) Mobile Business Process Management

Für eine erfolgreiche Mobility-Strategie müssen bestehende und neue Workloads auf das mobile Device gebracht werden. Im Zusammenspiel mit der zentralen Frage der Digital beziehungsweise Mobile Customer Experience geht es vor allem darum Geschäftsprozesse und –modelle, die bislang möglicherweise nicht in vergleichbarer Form existierten, auf die mobilen Endgeräte zu bringen.

Mobile Labs sind für Unternehmen ein attraktives Werkzeug, um Business-Modelle zu entwickeln und diese direkt unter Live-Bedingungen zu testen. Denn im ersten Schritt muss insbesondere das Business Model Design in enger Abstimmung zwischen Strategie und Mobility Team durchgeführt werden. Die Geschäftsprozesse werden von der mobilen Idee aus gedacht und umgesetzt.

So werden zum einen klassische Geschäftsprozesse wie beispielsweise Telefon-Support oder die Mitarbeiter-Zeiterfassung auch auf dem Smartphone abgebildet. Zunächst „Side-by-Side“, das heißt, dass die klassischen Wege noch erhalten bleiben. Zukünftig löst der mobile Geschäftsprozess viele klassische Geschäftsprozesse vollständig ab. Im Rahmen dieser Entwicklungen könnten Unternehmen auch auf neue Geschäftsmodelle und –prozesse stoßen, die erst im mobilen Zeitalter ihre Wirkung entfalten können.

Um diese Entfaltung mobiler Geschäftsprozesse zu sichern, sind neue Technologien notwendig. So können beispielsweise Mobile-Backend-as-a-Service und Mobile Middleware-Lösungen die Integration ins bestehende Backend sicherstellen, um so die Geschäftsprozesse auf einer fundierten Basis bestehender Daten und Systeme aufzusetzen. Im fortlaufenden Betrieb müssen neue Performance-Monitoring-Werkzeuge (New Relic und Co.) genutzt werden, die nicht nur die Güte der Umsetzung der (Web) App messen sondern auch das Nutzerverhalten analysieren, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.

5) Mobile Digital Assistants

Digitale Assistenten wie Siri sollen künftig auch im Business-Kontext eine größere Rolle spielen.
Digitale Assistenten wie Siri sollen künftig auch im Business-Kontext eine größere Rolle spielen.

Digitale Assistenten werden immer beliebter. Siri, Google Now oder Cortana liefern sich ein Wettrüsten um die besten Features und die größte künstliche Intelligenz. Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft, wenngleich bereits heute deutlich mehr via Sprachbefehl gesteuert und erfahren werden kann als nur die Uhrzeit oder eine Standard-App.

Zukünftig wird Spracheingabe auch im Kontext von Business-Anwendungen und IoT-Lösungen eine Rolle spielen. Darüber hinaus sind diese digitalen Agenten auch die Basis für die neue Entwicklung des Affective Computing. Dabei werden Gemütszustände und Emotionen der Nutzer via Sprachanalysen, Gesichtserkennung und ähnliches erfasst. Dies kann zum einen genutzt werden, um Apps zu steuern, darüber hinaus aber auch Daten generieren, die Unternehmen für zugeschnittene Services nutzen können.

Die Transparenz dieser Daten dient im Idealfall nicht der Überwachung, sondern der Bereicherung der Nutzererfahrung und damit auch der Ablösung von Standard-Kommunikationen zwischen Kunde und Unternehmen, die im Zeitalter der Digital Customer Experience, Multi Channel-Nutzung und neuen mobilen Geschäftsmodellen längst abgelöst sind. (mb)