Das "mobile Internet" rückt näher

Wie Mobile IP funktioniert

IP-Adressen erfüllen zwei Aufgaben: Sie dienen zum einen dazu, IP-Pakete weiterzuleiten (Forwarding). Dazu wird der "Netzwerkteil" der Adresse ausgewertet. Zum anderen kennzeichnen sie ein Endgerät in einem Netz. Eine TCP-Verbindung zu einem Gerät, die über Mobile IP hergestellt wurde, soll auch dann weiterbestehen, wenn das mobile System in ein anderes IP-Netz wechselt. Das ist etwa beim Übergang zwischen zwei Zugangspunkten eines Funk-LANs der Fall, die im selben Gebäude liegen, jedoch unterschiedlichen IP-Subnetzen angehören. Um diese Terminal-Mobilität auf IP-Ebene sicherzustellen, musste IP um Funktionen eines Netzwerkprotokolls erweitert werden. Bereits 1996 stellte die IETF eine solche Lösung für IPv4 vor: Mobile IPv4 (RFC 2002).

Ein mobiles Endgerät, also ein Mobile Node, ist normalerweise in einem Home Network (Heimatnetz) angesiedelt und hat eine entsprechende Heimat-IP-Adresse (Home Address). Hält sich ein Mobilsystem im Heimatnetz auf, teilt es das einem Home Agent mit. Wechselt es in ein anderes Netz (Foreign Network), meldet er sich dort bei einem Foreign Agent an. Das kann beispielsweise ein lokaler Router sein.

Hat sich der Mobile Node beim Foreign Agent registriert, teilt er dem Home Agent in seinem Heimatnetz seine "Care-of-Adresse" mit, unter der er im fremden Netz zu erreichen ist. Die Care-of-Adresse ist meist die IP-Adresse desjenigen Foreign Agent, der die eingehenden Pakete an den mobilen Knoten weiterreicht.