Das letzte Gefecht

Gigabit über Kat. 5

Höchstes Ziel bei der Verabschiedung des Gigabit-Ethernet-Standards war es, die bereits verlegten Kategorie-5-Systeme zu nutzen. Anders als bei Ethernet und Fast Ethernet läuft die Gigabit-Variante nicht im Half-Duplex-Betrieb sondern im Voll-Duplex-Verfahren. Das heißt, es sind alle vier Adernpaare mit jeweils 250 MBit/s belegt. Für die meisten der verlegten Kabel lässt sich eine Garantie aber nicht geben. Die Vorschriften der EN 50173 (Europäische Norm für Gebäudeverkabelungen) und der ISO 11801 (International Standardization Organization) waren für eine Übertragung im Gigabit-Bereich nicht ausgelegt.

Untersuchungen haben gezeigt, dass in Unternehmen rund 90 Prozent der Verkabelung auf der Etage auf Kupfer entfallen, sich davon jedoch nur zirka zehn Prozent für eine Datenübermittlung mit Gigabit Ethernet eignen. Deshalb ist es nötig, vorhandene Kategorie-5/Klasse-D-Verkabelungen auf ihre Gigabit-Tauglichkeit zu prüfen.

Die amerikanische EIA/TIA (Electronics Industries Association/Telecommunications Industries Association) hat eine Kabelklasse definiert, um den 1000Base-T-Standard zu unterstützen: Kat. 5E/Klasse D "neu". Sie strafft die Anforderungen an Grenzwerte und Kabelparameter im Vergleich zur herkömmlichen Kategorie 5/Klasse D um rund 3 Dezibel. Verschärft wurden auch die wichtigen Übertragungseigenschaften wie Elfext, Return Loss und Next. Dadurch lassen sich über Kabel der Kategorie 5E/Klasse D"neu" Daten in Gigabit-Geschwindigkeit übertragen. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass auf längeren Wegen Übertragungsfehler auftreten können. Dies macht die Technik aufwändig und teuer.

Die Systeme der Kategorie 5E stellen nur eine Interimslösung dar, bis die Kategorien 6/Klasse E und die Kategorie 7/Klasse F endgültig verabschiedet sind.