Social Media und Unternehmen

Das große Missverständnis

Viele verzichten mittlerweile aufs Messen

Daumen runter: Viele glauben, dass Facebook zwar viel Wind macht, als Marketingtool aber wenig bewirkt.
Daumen runter: Viele glauben, dass Facebook zwar viel Wind macht, als Marketingtool aber wenig bewirkt.
Foto: Faysal Farhan - Fotolia.com

Insgesamt lässt sich der Erfolg von Marketingaktivitäten im Social Media-Umfeld deutlich schlechter messen als die Resultate klassischer Onlinewerbung oder zum Beispiel von Google-Anzeigen. Folgerichtig, auch das ein Ergebnis der erwähnten Untersuchung von BI Intelligence, verabschieden sich auch immer mehr Firmen davon, ihren Social-Media-Aktivitäten mit klassischer ROI-(Return-on-Investment) Berechnung zu Leibe zu rücken. Anders gesagt: Unternehmen verzichten zunehmend darauf, in diesem Zusammenhang eine Umsatz-pro-Kunde Berechnung anzustellen.

Gleichzeitig geben sie aber an, zukünftig noch mehr Geld für Social Media ausgeben zu wollen. Imagezuwachs, Sichtbarkeit und Kontakt zu neuen Talenten scheinen den meisten als Rechtfertigung ihrer Online-Budgets zu genügen. Oder geht es tatsächlich nur, wie in Berlin-Mitte, ums Dabeisein, warum auch immer?

Eine mögliche Begründung für den beschriebenen Misserfolg beim Social Media-Marketing liefert die zu Beginn zitierte TCS-Studie: Vielleicht, so die Autoren, verfolgen die Firmen einfach den falschen Ansatz, wenn sie versuchen, Facebook & Co. vorrangig im Business-to-Consumer-Marketing einzusetzen, also um neue Kunden zu gewinnen. Das riesige Potential, dass in Facebook und anderen sozialen Kanälen als Feedback-Maschine zur Verbesserung der eigenen Produkte schlummert, liegt dagegen weitgehend brach. Lediglich 27 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen lesen regelmäßig Social-Media-Kommentare von Verbrauchern.