Das EU-Projekt "Intellect"

"Intellect" startete im Januar 2000, um Electronic-Commerce-Systeme zusammenzuführen und mit einer Oberfläche zu versehen, die Produkte möglichst realistisch abbildet.

Von: Bernd Reder

"Intellect" startete im Januar 2000 im IST-Programm (Information Society Technologies) der Europäischen Union (EU). Das Hauptziel ist, Electronic-Commerce-Systeme zusammenzuführen und mit einer Oberfläche zu versehen, die Produkte möglichst realistisch abbildet. Die Teilnehmer kommen aus Frankreich, Deutschland, Österreich und Griechenland. Intellect wurde für den Einsatz im Business-to-Business- und Business-to-Customer-Umfeld konzipiert.

Im Vordergrund stehen die Benutzerfreundlichkeit, der einfache Zugriff auf die Services sowie die Möglichkeit, Produkte dank eines integrierten Helpdesk-Systems individuell auszuwählen und zusammenzustellen. Eine zentrale Forderung ist, dass sich Intellect strikt an Standards orientiert. Dies stellt sicher, dass die Module mit anderen E-Business- und Netzwerkkomponenten zusammenarbeiten.

Bislang erfüllen E-Shops bestenfalls einige der genannten Anforderungen. So ist es bei den meisten Systemen nur möglich, entweder die Produkte in 3D zu betrachten oder sie zusammenzustellen – nicht aber beides. Den Katalogen selbst fehlen elementare Bestandteile, etwa leistungsfähige Suchmaschinen. Auch Kundenprofile und der Aufbau von virtuellen Gemeinschaften (Communities) werden nicht unterstützt.

Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass Online-Shops selten Produktinformationen bereitstellen; wenn doch, sind sie häufig gut "versteckt". Diese Mängel wird Intellect beseitigen. Um eine sichere Datenübertragung zu garantieren, haben sich die Projektmanager für "Secure Socket Layer" (SSL) entschieden. Dieses Verfahren lässt sich relativ einfach in Browser integrieren und ermöglicht die Authentifizierung des Clients durch den Server.

Bei der Entwicklung des "Intellect"-Systems werden die Endbenutzer von Anfang an mit einbezogen, um eine hohe Akzeptanz zu erreichen und benutzerfreundliche Software zu entwickeln. Aus diesem Grund werden User Groups gebildet, die die ersten Versionen testen sollen. Im Rahmes des Projektes wurden fünf "Work Packages" (WPs) definiert, die folgende Punkte abdecken:

eine Analyse der Schwächen und Standards unter Berücksichtigung der Benutzeranforderungen, Spezifizierung der Module und Systeme, wobei vor allem die Isochronität, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund stehen, Integration der entwickelten Softwaremodule in ein Gesamtsystem, das Aufsetzen von Pilotprojekten, in deren Rahmen die Software getestet wird sowie die abschließende Bewertung der Plattform.