Optimiert für Virtualisierung, Cloud und Netzwerk

Das bringt Windows Server 8

Microsoft bietet die Windows 8 Developer Preview nicht nur für Clients an, sondern auch in einer Server-Variante. Windows 8 Server soll für Cloud, Virtualisierung, Networking, Storage und Verwaltung optimiert sein. Wir haben die Neuerungen des Windows Server 2008 R2-Nachfolgers näher untersucht.

"Windows Server 8", so der bisherige Codename, soll laut Microsoft über 300 neue und erweiterte Features für Unternehmen jeder Größe im Gepäck haben.

Zugelegt hat beispielsweise die Virtualisierungskomponente Hyper-V, deren Limits Microsoft kräftig nach oben schraubt. Pro physischem Host lassen sich nun 160 logische CPUs sowie bis zu 2 TByte RAM nutzen, wobei eine einzelne virtuelle Maschine bis zu 512 GByte Arbeitsspeicher verwenden kann. Virtuelles NUMA (Non-Uniform Memory Architecture) innerhalb von Gästen ermöglicht es den dort laufenden Betriebssysteminstanzen und Anwendungen, intelligente Entscheidungen beispielsweise für Arbeitsspeicherzugriffe vorzunehmen, was Performancesteigerungen bewirken soll.

Die Paketierung plant Microsoft beizubehalten. Hyper-V ist als Feature von Windows Server 8 sowie in Form des minimalistischen Microsoft Hyper-V Server erhältlich. Praktischerweise beherrscht ein Hyper-V-Host nun auch den Standby-Modus. Dadurch lässt sich der Virtualisierungsserver mitsamt aller laufenden VMs schlafen schicken und die Arbeit mit diesen zu einem späteren Zeitpunkt auf Knopfdruck hin fortsetzen, was unter anderem für Schulungszwecke vorteilhaft ist.

Das neue Startmenü" von Windows Server 8 orientiert sich bei der Developer-Preview-Version am Windows 8-Client.
Das neue Startmenü" von Windows Server 8 orientiert sich bei der Developer-Preview-Version am Windows 8-Client.
Foto: Microsoft

Überarbeitet wurde die Speicherunterstützung von Hyper-V-Gästen. Virtuelle Fiber-Channel-Hostadapter stellen eine zusätzliche Hardwarekomponente dar, die VMs einen direkten Zugriff auf Fiber-Channel-basierte Storage Area Networks (SANs) gestatten. Für virtuelle Festplatten führt Windows Server 8 das Format VHDX ein, das die Limitationen des heutigen VHD-Formats beseitigt. VHDX-Dateien dürften bis zu 16 TB groß sein und können zusätzlich zu den eigentlichen Nutzdaten erläuternde Informationen als Metadaten beherbergen. Außerdem stellt es kein Problem mehr dar, die Konfigurationsdateien einer virtuellen Maschine (wie zum Beispiel eine als VHDX-Datei abgebildete virtuelle Festplatte) auf einer Freigabe im lokalen Netzwerk zu platzieren.

Erweiterte Live-Migrationen

Auch der Transfer der kompletten Konfigurationsdateien einer VM an einen anderen Speicherort - etwa nach der Inbetriebnahme einer größeren Festplatte oder dem Umzug eines Servers - ist mit Windows Server 8 einfach zu bewerkstelligen. Ein Assistent nimmt alle erforderlichen Einstellungen vor. Das Besondere dabei: Der Umzug kann im laufenden Betrieb des jeweiligen Gastes stattfinden. Voraussetzung für die "Live Storage Migration" ist lediglich, dass es sich beim Speicherziel um eine Freigabe handelt. Somit bedarf es keiner aufwendigen Failover-Cluster-Infrastruktur mit Shared-Storage mittels iSCSI.

Zur Hochverfügbarkeit virtueller Maschinen erlaubt Windows Server 8 den Aufbau von Failover-Clustern mit 63 Knoten, auf denen insgesamt bis zu 4000 Hyper-V-VMs gleichzeitig laufen können (bislang ist bei maximal 16 Knoten und höchstens 1000 virtuellen Maschinen Schluss). Microsoft betont jedoch, dass es sich hierbei erst um vorläufige Angaben handelt. Beim Release der finalen Version von Windows Server 8 könnten die tatsächlichen Maximalwerte möglicherweise noch darüber liegen.

Als nützlich erweist sich die Priorisierung von virtuellen Maschinen, die in einem Failover-Cluster laufen. Anhand der Stufen hoch, mittel und niedrig ist festlegbar, welche VMs nach der Übertragung auf einen anderen Knoten vorrangig wieder zu starten ist.

Grundsätzlich können mehrere Live-Migrationen parallel erfolgen. Limitiert wird Windows Server 8 dabei lediglich von der Netzwerkbandbreite: Microsoft zufolge seien bei einer Gigabit-Ethernet-Verbindung zwei bis drei Live-Migrationen parallel möglich.