DaimlerChrysler vereinheitlicht PC-Basis weltweit

Trotz der gescheiterten Bemühungen, den PC-Betrieb an einen externen Dienstleister auszulagern, hält Daimler-Chrysler an seinen Standardisierungsplänen fest.

Im Rahmen des Projekts PC Global sei der Konzern dabei, seine rund 160.000 installierten PCs weltweit zu vereinheitlichen, erklärte Chief Technology Officer Vince Morrotti. Technische Basis für Desktop- und Mobil-PCs soll künftig das Microsoft-Betriebssystem Windows XP sein, darüber hinaus müssen alle Rechner spezielle Vorgaben hinsichtlich der Hardware-Konfiguration erfüllen.

Laut Morrotti hat das Unternehmen im Raum Europa, Naher Osten und Afrika bislang 20.000 PCs ausgetauscht, bis zum Jahresende würden etwa genauso viele Systeme in Nordamerika ersetzt. Die gesamte Umstellung soll bis Ende 2005 geschafft sein. Die heterogene PC-Landschaft mit verschiedenen Windows-Versionen habe vor allem die Installation von Software-Updates und -Patches erschwert, erläuterte der Manager. So dauerte es etwa zehn bis 30 Tage, bis ein einzelner Patch auf sämtlichen Systemen aufgespielt war. Nach Abschluss des Standardisierungsprozesses hoffen die IT-Strategen, solche Aufgaben innerhalb eines Tages erledigen zu können.

Zum finanziellen Umfang des Projekts macht DaimlerChrysler keine Angaben. Laut Morrotti gehen IT-Verantwortliche im Unternehmen davon aus, dass sich die Kosten für die Desktop-Verwaltung um mindestens 25 Prozent sinken ließen.

Im Rahmen von PC Global hatte der Automobilkonzern ursprünglich geplant, den kompletten PC-Betrieb an einen einzigen IT-Dienstleister auszulagern. Dabei hatte zunächst Hewlett-Packard die besten Karten. In mehreren Pilotprojekten traten indes gravierende Probleme auf. Im Mai 2005 räumte Daimler-Chrysler-CIO Sue Unger gegenüber der "Computerwoche" ein, in diesem Punkt "zu optimistisch" gewesen zu sein. Die Aufgabe, sämtliche Hardware und zugehörige Services aus einer Hand zu beziehen, sei für einen einzelnen Zulieferer zu groß. DaimlerChrysler setzt nun auf mehrere Anbieter. Neben Hewlett-Packard zählen dazu Dell, IBM und Siemens. (Wolfgang Herrmann/doe)