Über 180.000 PCs künftig mit Outlook

Daimler wechselt von IBM zu Microsoft

Microsoft teilt heute mit, dass es Daimler als neue Kunden für seine Collaborations-Plattform gewonnen hat - zweifelsohne ein herber Rückschlag für die IBM. Daimler habe sich nach einer Evaluationsphase für die Unified-Communications-, Messaging- und Collaboration-Lösungen von Microsoft entschieden.

Bei Microsoft knallen vermutlich die Sektkorken, denn mit mehr als 180.000 PCs ist Daimler ein veritabler Großkunde. Vorgabe von Daimler war es der Mitteilung zufolge, die gewachsene Komplexität der PC-Arbeitsplätze zu reduzieren und die IT-Architektur für Kommunikation und Zusammenarbeit gemäß den Anforderungen an zukünftige Arbeitsprozesse zu gestalten. Dafür sind aus Sicht des Automotive-Konzerns Office 2010, Exchange 2010 und SharePoint 2010 offenbar besser geeignet als die von IBM Lotus offerierten Alternativen.

Ein bislang nicht genannter Service-Provider (dafür kommen nicht allzu viele in Frage) wird die neue Infrastruktur über eine sogenannte Private Cloud bereitstellen. "Wir haben Daimler vom Mehrwert unserer Technologie überzeugt", kommentiert Microsofts Deutschlandchef Ralph Haupter. "Das Projekt unterstreicht, dass das Thema Cloud in den Unternehmen angenommen wird und aus der Diskussion längst konkrete Geschäftszenarien geworden sind."

Daimler will durch die "industrialisierte" Bereitstellung der IT-Services eine möglichst hohe Standardisierung und Skalierbarkeit erreichen. Die Plattform soll überdies schnelle Kommunikationswege für Partner eröffnen, ohne dabei den Schutz des geistigen Eigentums zu gefährden.

Stefan Pfeiffer von der IBM hat mittlerweile in einem Blogpost auf die Microsoft-Ankündigung reagiert. Darin kritisiert der Notes-Marketing-Mann unter anderem, dass Microsoft seine Kunden in eine "schwer umkehrbare Abhängigkeit von seinem Technologie-Stack" zwinge und dass die Microsoft-Produkte noch auf dem "alten Datei-Paradigma der 80er Jahre" basierten. Aber lesen Sie selbst. (Computerwoche/cvi)