D-Cinema – demnächst in diesem Kino

In Guildford bei London und in Chicago können Kinofreunde die ersten D-Cinemas besuchen und Filme in 4K-Qualität (Spiderman 3 und Ocean’s 13) bestaunen. 4K steht für eine Auflösung von 4096 x 2160 Pixel oder 8 Megapixel.

„Eine Grundvoraussetzung für das D-Cinema ist eine hoch auflösende digitale Kamera“, so Dr. Hans Bloß von der Fraunhofer-Allianz Digital Cinema. „Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Kamera ARRI-D20, die wir zusammen mit dem Filmgerätehersteller ARRI Cine Technik entwickelt haben.“ Der Dreiteiler „Afrika, mon amour“ wurde mit der ARRI-D20 gedreht.

Bei der Produktion von digitalen Kinofilmen fallen allein beim Dreh einzelner Szenen etwa 20 bis 50 Gbyte an Daten an. Um diese Informationen am Set speichern zu können, bedarf es eines handlichen und leistungsfähigen Recorders. Fraunhofer-Forscher haben dafür die tragbare Megacine entwickelt. Der Recorder kann Bilder im neuen Digital Cinema Format (DC) oder in High Definition (HD) speichern. Die Kapazität beträgt ein bis zwei Terabyte. Es können also Bilddaten bis zu einer Stunde in unkomprimierter DC-Qualität aufgenommen werden.

Der digitale Film wird im Digital Cinema Package (DCP) transportiert. Es beinhaltet alle Informationen – von Filmdaten über den Ton bis hin zu Untertiteln – verschlüsselt oder unverschlüsselt. Das verschlüsselte DCP wird an die Theaterbetriebe über Festplatten oder Satellit verteilt. Das Fraunhofer IIS entwickelt Softwarewerkzeuge für die Erstellung und Überprüfung von DCPs. Hierzu zählen ein J2K Plug-in für die Erstellung von SMPTE compliant JPEG2000-Dateien sowie DCP-Authoring- und Validierungssoftware. Sie erleichtern das Schnüren eines digitalen Filmpakets.

Die Fraunhofer-Forscher präsentieren diese und weitere Komponenten für die digitale Filmkette auf der IBC in Halle 8, Stand 8.381. (dsc)