Cyborgs: Wie nah sind wir dran?

Erster künstlicher Hippocampus

Forscher von der University of Southern California haben erfolgreich einen künstlichen Hippocampus (ein Teil des Gefühlszentrums) entwickelt, der in das Gehirn einer Ratte implementiert werden soll. Wenn alles glatt geht, sollen Versuche mit Menschen, die an Gehirnschäden leiden, folgen.

Der Hippocampus ist der ideale Teil des Gehirns, um einen Ersatz anzustreben. Er fungiert im Gehirn als eine Art Tor mit klaren Ein- und Ausgabeverbindungen. Und seine Funktion - die Kodierung von Erfahrungen, so dass diese als Langzeiterinnerung an anderer Stelle im Gehirn gespeichert werden können - ist offensichtlich völlig klar. Ein Gerät, das Erfahrungen in ähnlicher Weise kodiert und sich an die Ein- und Ausgabestellen des Hippocampus anbinden lässt, sollte in der Lage sein, diesen zu ersetzen.

Damit soll nicht angedeutet werden, dass Forscher wissen, wie der Hippocampus funktioniert. Sie wissen es nicht. Der künstliche Hippocampus ist einfach ein Gerät, das genau das gleiche Problem löst wie der Hippocampus selbst. Möglicherweise funktioniert es auf ganz andere Weise. Macht das aber einen Unterschied? Würde sich ein künstlicher Hippocampus anders anfühlen? Würde er Denkprozesse beeinflussen? Möglicherweise gibt es schon bald einige Antworten.