Experte: "Einzeltätertheorie ist sehr unwahrscheinlich"

Cyber-Attacke auf Estland: Gericht verurteilt russischen Studenten

"In den USA sind bereits eine ganze Reihe solcher Cyber-Attacken-Fälle bekannt geworden", so Dirro. Aber auch dort seien Botnetze ausschließlich zu kommerziellen Zwecken in Verwendung gewesen. "Zum Schutz einzelner Webseiten gibt es mittlerweile ganz gute technische Lösungen", ergänzt der Sicherheitsexperte. Werde aber, wie im aktuellen Beispiel, ein ganzes Land attackiert, sei ein Komplettschutz faktisch nicht machbar. "In derartigen Fällen wäre es durchaus sinnvoll, bereits auf Ebene der großen Provider eine Kontrolle einzuführen", meint Dirro.

Nach der Verlegung eines russischen Kriegerdenkmals aus der Hauptstadt Tallinn wurden Server der estnischen Regierung und von Banken, Zeitungen und anderen Unternehmen Ziel von Cyber-Attacken. Die estische Regierung hatte behauptet, dass der Ursprung der Angriffe auf die Rechner des Kremel zurückzuführen sei und schaltete daraufhin die EU und die NATO ein. Eine Beteiligung Russlands an den Cyber-Angriffen konnte allerdings nie bewiesen werden. (pte/mst)