Mit Kubernetes statt Docker

CoreOS startet Beta der Hyperscale-Infrastruktur "Tectonic"

CoreOS hat den Beta-Test für seine neue kommerzielle Distribution "Tectonic" gestartet. Unternehmen sollen damit selbst eine Hyperscale-Infrastruktur im Stil von Google einrichten können.

CoreOS ist eine leichtgewichtige und Container-zentrische Distribution von GNU/Linux. Tectonic kombiniert diese und verwandte Clustering-Tools mit der ursprünglich von Google entwickelten Software "Kubernetes" zur Orchestrierung von (Software-) Containern. "Tectonic erlaubt es Unternehmen überall auf der Welt, Container sicher in einer verteilten Umgebug laufen zu lassen", verspricht CoreOS-Chef Alex Polvi, "so ähnlich wie Google seine interne Infrastruktur betreibt."

Tectonic lässt sich wahlweise On-premises - das heißt im eigenen Rechenzentrum - sowie in einer privaten, verwalteten oder Public Cloud betreiben. Neben CoreOS und Kubernetes umfasst die neue Distribution auch eine Web-Oberfläche zur Verwaltung von Cluster-Komponenten. Anders als frühe CoreOS-Releases verwendet Tectonic für das Einrichten und Managen seiner Linux-Container nicht mehr die Runtime von Docker, sondern bringt nun die eigene Container-Runtime "rkt" (jetzt nur noch gesprochen "Rocket") mit, die auf der noch in der Entwicklung befindlichen Spezifikation Application Container ("Appc") beruht.

"Die Tool-Landschaft ist derzeit übersät mit Infrastruktur-Werkzeugen in verschiedenen Reifestufen", schrieb Polvi dem britischen Branchendienst "The Register". "Wir möchten mit Tectonic unseren Kunden helfen, indem wir für einzelne Dienste die besten Tools aus dem riesigen Ökosystem kuratieren und verfeinern, und glauben, dass rkt für den Job am besten geeignet ist." Der CoreOS-Chef hatte im vergangenen Dezember zusammen mit rkt bereits die Abkehr von Docker angekündigt und dessen Prozessmodell als "grundsätzlich fehlerhaft" und unsicher bezeichnet.

Gegen die Einbindung von Kubernetes sprach sicher auch nicht die Tatsache, dass die jüngste Finanzierungsrunde für CoreOS über 12 Millionen Dollar von Google Ventures angeführt wurde. "Die Partnerschaft mit Google Ventures für Tectonic ist absolut sinnvoll", schreibt Polvi weiter. "Der Venture-Arm ist zwar unabhängig von Google, hat aber enge Beziehungen zu Google-Teams, darunter auch den Jungs hinter Kubernetes.

Tectonic ist anfänglich nur für ausgewählte Beta-Kunden verfügbar. Die General Availability peilt CoreOS für das zweite Halbjahr 2015 an, dann soll auch das Pricing bekanntgegeben werden. (hal)