Corel Presentations 9 saugt Banner

Die von Corel zum freien Download angebotene Software Presentations 9 bringt den TimeSink-Werbetrojaner mit, der inzwischen in viele Share- und Freeware-Programme Einzug gehalten hat. Der Werberoboter führt sich beim ersten Start der Software aus und versucht anschließend Werbebanner aus dem Internet nachzuladen.

Corel hat sich dem Kreis der Softwareanbieter angeschlossen, die TimeSink verwenden. Rund 200 Firmen hat Conducentnach eigenen Angaben für die TimeSink-Werbung als Kunden gewonnen. Dem renommierten Softwarehaus Corel steht diese Entscheidung wegen der fehlenden Aufklärung über das Werbeprogramm schlecht zu Gesicht, auch wenn dort finanzielle Nöte herrschen und Presentations zum "Nulltarif" angeboten wird. Denn wenn eine Internetverbindung zustande kommt, wird der Roboter heimlich aktiv und versucht sich mit neuen Werbebannern zu versorgen. Damit zahlt der Anwender zumindest mit Bandbreite respektive Telefonkosten für die vermeintliche Freeware. Conducent versichert, dass der Werberoboter keine Daten speichert, mit denen Benutzer identifiziert werden können, wie zum Beispiel IP-Adressen. Für die Übertragung der Banner muss der Server von Conducent allerdings die IP des Benutzers kennen - er könnte sie dann auch speichern. Im Formular das bei der Installation von Presentations 9 aufpoppt, werden zudem für Werbetreibende interessante Informationen wie Alter, Familienstand und Einkommen abgefragt.

Ein Leser hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass Virenscanner Alarm schlagen, wenn der Robot installiert wird. Unsere Schwesterpublikation PC Welt berichtet darüber in ihrer Online-Ausgabe. Die betreffenden Scanner haben laut PC Welt die Deinstallationsroutine des TSAdBot - tsuninstaller.exe - indiziert. Inzwischen hat laut PCWorld.com auch Symantec die Adbots auf den Index seiner Firewall-Lösungen Norton Personal Firewall und Norton Internet Security 2000 gesetzt. (uba)