Corel entlässt weitere Mitarbeiter

Der in schweren Finanznöten steckende Software-Hersteller Corel hat 139 Support-Mitarbeiter seiner Vertretung in Dublin entlassen, um Kosten einzusparen. Künftig werden sich nur noch etwa 20 Angestellte in Irland um das Europageschäft von Corel kümmern.

Wie berichtet, hatte Corel erst im Juni 320 Mitarbeiter entlassen. Nach der jüngsten Streichung bleiben damit von ursprünglich 1400 Mitarbeitern weniger als Tausend übrig. Die Personalreduktionen sind Teil der Maßnahmen, mit denen das kanadische Software-Unternehmen jährlich 40 Millionen US-Dollar einsparen will.

Von den Kürzungen sind laut Corel prinzipiell alle Abteilungen betroffen. Das Unternehmen will bei den Gehältern 18 Millionen US-Dollar sparen, im Bereich Werbung und Marketing zwölf Millionen sowie jeweils fünf Millionen US-Dollar bei den Vertriebskosten sowie in der Verwaltung. Auf diese Weise hoffen die Corel-Manager, das Unternehmen vor dem Konkurs zu retten. Der Aktienkurs zumindest stieg nach Bekanntgabe des Stellenabbaus in Toronto um 14 Prozent.

Die Finanzkrise von Corel wurde durch mehrere schlechte Quartalsergebnisse eingeleitet und fand ihren Höhepunkt in der geplatzten  Übernahme von Inprise/Borland. Zu allem Übel trat Corel-Gründer und CEO Michael Cowpland Mitte August mit sofortiger Wirkung zurück. Dieser Schritt dürfte auch in Zusammenhang mit der finanziellen Krise des Unternehmens gestanden sein. (jma)