Corel-Deepwhite: Content-Management

Corel-CEO Derek Burney hat bei den Seybold Seminars mit Deepwhite eine neue Marke vorgestellt. Als Oberbegriff für eine Toolsammlung soll Deepwhite Unternehmen helfen, Content zu erstellen und als Webservices anzubieten.

Corel hat mit Deepwhite einen Weg gefunden, auf den Webservice-Zug aufzuspringen. Ähnlich wie Microsoft und Sun verbindet Corel damit den Gedanken, bestehende Software-Produkte einzubinden. Im Falle Corels sind das zum Beispiel das Grafikprogramm CorelDraw oder die Textverarbeitung WordPerfect.

Die Basis für die plattformübergreifende Unternehmenslösung bildet auch für Corel der Webstandard XML. Derek Burney hat bei den Seybold Seminars Deepwhite als ein Framework beschrieben, das Unternehmen Content-Erstellung und Prozessmanagement ermögliche. Sprich, Kunden erstellen Dokumente (WordPerfect) oder Grafiken (CorelDraw) und verknüpfen diese mit Deepwhite-Tools über das Internet mit Datenbanken, Webseiten oder dem Intranet.

Beispiele nennt der kanadische Grafikspezialist auch: Das mit CorelDraw individuell erstellte Börsendiagramm eines Finanzdienstleisters etwa könnte beim Aufruf dynamisch über das Internet aktualisiert werden. Der Restaurantbesitzer dagegen nimmt Tisch-Reservierungen via Lageplan im Web entgegen. Ein Klick auf die Grafik des gewünschten Tischs soll genügen und die Reservierung landet auf dem Server des Restaurants.

Die genaue Ausformung der Tools steht noch nicht fest. Man will aber bestimmte Sparten mit maßgeschneiderten Lösungen bedienen, zum Beispiel Kataloghändler oder Finanzdienstleister. Begleitet wird die Deepwhite-Initiative von Service-Teams, die Unternehmen das neue Produkt schmackhaft machen sollen. Derek Burney denkt daran, die Mitarbeiter der von Corel übernommenen Firmen Micrografix und SoftQuad Software dafür einzusetzen.

Nicht ganz überraschend kommt der Plan, die Content-Verwaltungstools außerdem an die .NET-Initiative und die Web Services von Microsoft anzubinden. Microsoft hat im Oktober 2000 in das zwischenzeitlich in finanziellen Schwierigkeiten steckende Corel 135 Millionen US-Dollar investiert. Zu den Bedingungen für die Finanzspritze zählte auch, dass Corel-Produkte .NET unterstützen sollen. Noch in diesem Jahr sollen erste Produkte von Deepwhite auf den Markt kommen. (uba)