Computex: ATI stellt PCI-Express-Grafik-Chips vor

Auf der Computex präsentiert ATI ein komplettes Portfolio an PCI-Express-Grafikprozessoren für den Desktopbereich. Anders als NVIDIA setzt die kanadische Chip-Satz-Schmiede auf eine native x16-Anbindung des Grafik-Chips an das PCI-Express-Interface.

Das Flaggschiff der PCI-Express-Grafik-Chip-Familie ist namensgleich mit dem AGP-Pendant und heißt RADEON X800 XT Platinum Edition. Damit will ATI zeigen, das sich außer der Schnittstelle nichts gegenüber dem AGP-Pendant geändert hat. Den Mainstream-Bereich decken die Varianten X600 XT und Pro ab. Das Lowcost-Segment will ATI mit der X300 und X300 SE abdecken.

Die ATI X800 XT Platinum Edition besitzt einen 256 Bit breiten Speicherbus und unterstützt bereits GDDR3-Speichertechnologie. Mit einer Taktfrequenz von 560 MHz (1120 MHz DDR) erreicht der Chip eine Speicherbandbreite von 35,8 GByte/s (Basis 1000). Der Core-Takt arbeitet unabhängig vom Speicher und beträgt 520 MHz. ATI lässt den Grafikprozessor bei TSMC in 0,13-µm-Technologie in einem Strom sparenden Kupfer-low-k-Prozess fertigen. Die Transistoranzahl beläuft sich beim X800 XT Platinum Edition auf etwa 160 Millionen.

Für die nötige Performance des X800 XT Platinum Edition sorgen 16 Pixel-Pipelines mit ihrer Quad-Pipeline-Architektur und insgesamt sechs Vertex-Shader. Allerdings beherrscht der Grafik-Chip weiterhin nur das Shader-Modell 2.0. Dagegen unterstützt NVIDIAs GPU bereits das Shader-Modell 3.0 - allerdings fehlen bisher noch entsprechende Anwendungen. Zusätzlich bietet der RADEON X800 XT Platinum Edition die Smartshader-HD-, die Smoothvision-HD- sowie die Hyper-Z-HD- und die 3Dc-Compression-Technologie.

ATI beabsichtigt auch eine X800-XT-Variante auf PCI-Express-Basis herauszubringen. Der Grafik-Core soll identisch mit der X800 XT Platinum Edition sein. Allerdings limitiert der Hersteller den Chip- und Speichertakt auf je 500 MHz.

Die folgende Übersicht zeigt die technischen Daten der Mainstream- und Lowcost-Grafik-Chips. Sie unterschieden sich hauptsächlich durch den Core- und Chip-Takt sowie durch das Speicherinterface und die daraus resultierenden Performance-Differenzen. Zusätzlich lässt ATI den RADEON X300 aus Kostengründen statt in 0,13-µm-Kupfer- in 0,11-µm-Silizium-Technologie fertigen.

Wann erste Grafikkarten mit ATIs Grafikchips auf den Markt kommen und wie viel sie kosten sollen, steht noch nicht fest. Allerdings ist zu vermuten, dass es Ende Juni mit der Vorstellung der PCI-Express-Chipsätze von Intel zusammenfällt.

Tests und weitere Informationen zum Thema finden Sie in diesem Kanal. (hal)