Computex 2002: Hammer-Time in Taipei

Ballon-Affäre 2002

Im letzten Jahr hatten sich Intel und VIA einen für Beobachter unterhaltsamen Marketing-Kleinkrieg geliefert, wir berichteten. Die Affäre ist noch lange nicht ausgestanden: Eine Klage von VIA gegen Intel wegen Sachbeschädigung beschäftigt die Gerichte. Im Mittelpunkt stehen die Ballons, die VIA auf der letzten "Computex" angebracht hatte - und natürlich ließ man es sich nicht nehmen, eines dieser Gas-Elemente zur "Computex 2002" mitzubringen. "I survived Computex 2001" vermeldete ein Schild an diesem letzten Skandal-Ballon.

AMD, die 2001 wenig Aufgeblasenes vorzuweisen hatten, passte sich dem Trend an, und platzierte inmitten des "Computex"-Geländes auf dem "New York Center" einen luftgefüllten Hammer - unübersehbar für jeden Messebesucher. Die Legende will, dass Intel wie 2001 an einer Front dieses Einkaufszentrums ein Pentium-4-Banner anbringen wollte, davon aber ob des darüber schwebenden Hammers abgesehen hat. AMD soll sich bewußt das Dach als Werbefläche gemietet haben, das Intel in seiner Buchung übersehen hatte.

Doch auch kleine Hämmerchen, ebenfalls mit 80 Prozent innerer Luftfeuchtigkeit versehen, verteilte AMD auf der Messe. Die kamen so gut an, daß sie schon am zweiten Tag kopiert wurden: Einige gar nicht vom Hammer getroffene Hersteller, die beispielsweise USB-2.0-Karten bewerben wollten, verteilten Luft-Hammer mit völlig anderem Aufdruck.

Intels Show-Ausstattung fiel durch sinnvolle Dezenz auf. So hatte man unter anderem den langen und heißen Weg von Halle 1 zu Halle 2 mit einem weiß-blauen Baldachin überdacht - der "Intel Alley", wie das Konstrukt bald genannt wurde.