Compaq iPaq schlägt Palm im Umsatz

Die Position von Palm als PDA-Marktführer beginnt zu bröckeln. Einer Studie der Gartner Group zufolge wird Compaq im zweiten Quartal mit dem Pocket PC iPaq einen höheren Umsatz erzielen als Palm mit seinen mobilen Minirechnern.

Bei den Stückzahlen und dem Marktanteil werde Palm aber weiterhin die Nummer Eins bleiben, so die Marktforscher. Beim Umsatz aber kommt es laut Gartner zu einer Wachablösung. Demnach wird Palm im zweiten Quartal dieses Jahres mit seinen PDAs 130 bis 135 Millionen US-Dollar umsetzen, Compaq mit seinem iPaq jedoch zwischen 200 und 250 Millionen US-Dollar. Handspring ist Dritter mit einem Umsatz von 60 bis 65 Millionen US-Dollar.

Palm steckt derzeit in der Krise. Wie berichtet, hatte das Unternehmen Mitte Mai die Umsatzerwartungen für das vierte Geschäftsquartal nach unten korrigiert und Verluste in dreistelliger Millionenhöhe angekündigt. Palm-CEO Carl Yankowski schließt daher nicht aus, dass sich Palm in eine Hard- und eine Software-Firma aufteilt, um aus den roten Zahlen zu gelangen.

Die Studie der Gartner Group verheißt nichts Gutes für Palm. Demnach wird das Unternehmen im zweiten Quartal nur 622.000 PDAs ausliefern; im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 1,18 Millionen Stück. Gravierend wirkten sich auch die Preissenkungen der letzten Monate aus. Laut Gartner kostete ein Palm-PDA durchschnittlich nur noch 209 US-Dollar gegenüber 262 im Vorjahr.

Compaq wird im zweiten Quartal zwischen 450.000 und 500.000 iPaq-Pocket-PCs zu einem Durchschnittspreis von etwa 500 US-Dollar ausliefern und dadurch Palm beim Umsatz übertreffen, so Gartner. Insbesondere bei Unternehmenskunden sei die Nachfrage nach dem iPaq sehr hoch. Palm habe in diesem Marktsegment versäumt, Wurzeln zu schlagen, sagte Gartner-Analyst Ken Dulaney. (jma)