Comeback: Sun Solaris wieder für Intel

Auf der ab 12. August stattfindenden LinuxWorld in San Francisco wird Sun für zwei Überraschungen sorgen. Zum einen stellt Sun einen Intel-Server mit Linux vor und kündigt voraussichtlich die Rückkehr von Solaris für Intel-Maschinen an.

Es wird erwartet, dass Sun mit dem Cobalt LX50 (Codename: Big Bear, zwei Pentium-III-CPUs) die erste Version eines Servers mit Intel-Prozessoren vorstellt, der unter Linux läuft. Dies steht im Gegensatz zu der von Sun bislang vertretenen Philosophie, dass die Kombination aus Solaris und Sparc-CPUs die beste Lösung für jede Art von Servern sei.

Daneben kehrt Sun auch von Seiten des Betriebssystems zur Intel-Architektur zurück. Im Januar wurde das Solaris-8-Download-Programm für Intel-CPUs ebenso auf Eis gelegt, wie die Entwicklung von Solaris 9 für Intel-Prozessoren. Nach heftigen Protesten der Anwender scheint nun sicher zu sein, dass Solaris noch im August zur Intel-Plattform zurückkehrt. So wird voraussichtlich neben Linux auch Solaris 8 und sogar Solaris 9 auf dem Cobalt LX50 laufen. Es wird zudem erwartet, dass Sun eine Referenzarchitektur für Solaris auf Notebooks mit Intel-CPUs veröffentlicht.

Die neue Strategie ist aber nicht allein auf den Druck der Anwender zurückzuführen. Die momentane Schwäche des gesamten IT-Marktes trifft auch Sun, obwohl der Konzern im letzten Quartal schwarze Zahlen geschrieben hat. Im Gesamtjahr sieht die Bilanz von Sun jedoch nicht so gut aus. Der Umsatz brach gegenüber dem Vorjahr um rund 31,5 Prozent auf 12,5 Milliarden US-Dollar ein; zudem verbuchte das Unternehmen einen Jahresverlust von 628 Millionen US-Dollar.

Mit Linux und der Rückkehr zur Intel-Architektur orientiert sich Sun nun an Lösungen, die die Konkurrenz wie Dell (wir berichteten), IBM oder auch HP bereits anbieten. (ssp/fkh)