Comdex: Transmeta setzt auf Server-Blades

Transmeta sieht in den zur Comdex vorgestellten Low-Power-Server-CPUs von Intel keine Gefahr. Die Crusoe-Prozessoren haben sich in den letzten Monaten in Ultra-Dense-Servern etabliert. Transmeta-Gründer David Ditzel zeigt im Gespräch mit tecChannel.de auf, warum er trotz der neuen Intel-Konkurrenz beruhigt ist.

Internet Service Provider stehen oft vor großen Problemen: Hohe Stromkosten, Platzprobleme durch Hunderte von PCs, Kosten für die Klimatisierung - 1 Watt Verlustleistung benötigt weiter 1,5 Watt zum Kühlen. Deshalb gewinnt das Marktsegment der Ultra-Dense-Server zunehmend an Bedeutung.

Die auch als Server-Blades bekannten Mini-Server sind mit Strom sparenden Prozessoren bestückt und lassen sich in Racks hundertfach stapeln. Für Server-Blades sind Crusoe-Prozessoren laut David Ditzel nicht nur wegen ihres geringen Stromverbrauchs und ihrer geringen Wärmeentwicklung ideal. Durch die hohe Integration des Crusoes mit integrierter Northbridge lässt sich pro Server-Blade auch viel Platz gegenüber Intel-basierenden Lösungen sparen, so der Transmeta-Gründer.

Im Gespräch mit tecChannel.de zog Ditzel den Vergleich eines RLX-Systems mit Transmetas TM5600-633-Prozessoren und einem Compaq DL320 mit Pentium-III-800-CPUs heran. Als Limit für beide Systeme wurde eine Leistungsaufnahme von 5000 Watt gesetzt. Damit lassen sich im RLX-System 254 Crusoe-bestückte Server-Blades einsetzen. Im Compaq-System schöpften laut Ditzel bereits 42 Intel-basierende Server-Blades den maximalen Energieverbrauch aus.

Ein Transmeta-Blade erreicht beim WebBench-Test 1466 Pages pro Sekunde, beim Compaq-System schafft ein einzelnes Intel-Blade 1706. Das RLX-Rack mit seinen 254 einzelnen Blades kommt bei den Transmeta-Messungen aber auf 372.364 Pages/s, während das Compaq DL320-Rack nur 71.652 Webseiten/s schafft. Bei gleichen Energiekosten sei das RLX-System somit fünf Mal effektiver als das Compaq-Rack mit Intel-Prozessoren, so David Ditzel. "Durch unsere hoch integrierten Crusoe-Prozessoren bekommt man mit Transmeta-CPUs somit eine bessere Performance pro Kubikfuß", sagte er.

Das Intels Server-CPUs ECC beherrschen und der TM5600/5800 nicht, sieht David Ditzel dabei gelassen. "Wer braucht denn ECC wirklich und wie oft kommen Defekte in DRAM-Speicher schon vor", fragte er grinsend. Der Aufpreis für ECC-Speicher ist dagegen sehr hoch. Dass aber der Mitte 2002 erscheinende Crusoe TM6000 trotzdem mit ECC-Support kommt, sei nur eine reine Marketing-Entscheidung.

Ausführliche Informationen zur Architektur des Crusoe finden Sie in unserem Grundlagenartikel. Mehr zur Problematik bei Serverfarmen lesen Sie hier. (cvi)