Columbia: SGI-Superrechner erobert Spitzenposition

Bestehend aus 20 Systemen mit jeweils 512 Itanium-2-Prozessoren von Intel und damit mit 10.240 CPUs bestückt, hat der Columbia-Superrechner von SGI inoffiziell die Spitze der Supercomputer erklommen.

42,7 TFlops soll das System im für die Top500 relevanten Linpack-Benchmark erreicht haben. Dabei, so teilte Silicon Graphics mit, seien derzeit nur 16 der 20 Systeme im Betrieb. Für den Rekord genügten laut SGI also 8192 der 10.240 CPUs. Vor kurzem hatte IBM mit dem Blue/Gene L (36,01 TFlops) den lange Zeit an der Spitze rangierenden Earthsimulator (35,86 TFlops) von NEC geschlagen. Auch dem Rekord von IBM fehlt die offizielle Anerkennung der Hüter der Top500-Liste. NEC hat unterdessen einen Superrechner mit einer potenziellen Leistung von 65 TFlops angekündigt, wir berichteten. Die neue Top500-Liste erscheint im November.

Columbia wurde von SGI Altix für die US-Raumfahrtbehörde NASA entwickelt Die NASA will mit dem neuen Superrechner Ausrüstung entwickeln sowie künftige Weltraummissionen und Wettermodelle simulieren. Auch andere Behörden sollen Zugriff auf das 160 Millionen US-Dollar teure System erhalten. Die Altix-Server werden teilweise gekauft und teils geleast.

Das im Ames Research Center im kalifornischen Moffett Field installierte System verwendet ungewöhnlich große Nodes (Knoten), die Switching-Technik "NUMAlink" von SGI sowie das spezielle "Propack"-Linux. Jeder der 20 Server wird mit über 1000 GByte Hauptspeicher versehen. "Wir verwenden ein sehr großes Single-System Image", erläutert SGIs Director of Server Marketing Jeff Greenwald. "Die anderen Jungs kommen mit einem Cluster aus sehr dünnen Nodes und versuchen die alle zusammenzuschrauben." Ausführliche Informationen zu den schnellsten Supercomputern der Welt finden Sie in unserem Artikel Supercomputing 2004: Trends und neue Top500. Weitere Informationen zum Thema bietet der Report Massiv: Cray XT3 Red Storm. (uba)