Jobalternative für ältere Mitarbeiter
Coach der eigenen Kollegen
Nichts für Egoisten
Also kann er sie auch nicht zu Einstellungs- und Verhaltensänderungen motivieren. Trainer und Coaches müssen sich zudem als Person zurücknehmen können. Denn ihre Funktion ist es nicht, sich zu profilieren, sondern andere Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
- Über 40? Kein Problem im Beruf
Wie Sie es schaffen, auch als Mitarbeiter oder Mitarbeiter mit den ersten grauen Haaren anerkannt und akzeptiert zu sein. - Tipp 1:
Betrachten Sie sich nicht als passiven "Arbeit-Nehmer", sondern als selbstverantwortlich handelnden "Arbeitsmarkt-Unternehmer." Sie verkaufen ein Produkt, nämlich Ihre Arbeitskraft, und es ist Ihre Aufgabe, dieses Produkt laufend zu verbessern. In drei Jahren müssen Sie ein besserer Arbeitnehmer sein, als Sie es heute sind. - Tipp 2:
Schätzen Sie Ihre Arbeitsmarkt-Fitness realistisch ein. Analysieren Sie Ihre eigenen Fähigkeiten und gleichen Sie diese realistisch mit dem ab, was derzeit gefragt ist. Lassen Sie sich regelmäßig Feedback von Kollegen und Vorgesetzten geben und nehmen Sie dieses ernst. - Tipp 3:
Bleiben Sie geistig flexibel. Das Umfeld, in dem Ihr Unternehmen tätig ist, hat sich bereits in den vergangenen 10 oder 15 Jahren tief greifend gewandelt, und die Zukunft wird noch mehr und noch schnelleren Wandel bringen. Dieser wird auch an Ihrem Job deutliche Spuren hinterlassen, in Ihrem Unternehmen und in der ganzen Branche. Das sollten Sie rechtzeitig erkennen und sich darauf einstellen. - Tipp 4:
Besuchen Sie Weiterbildungsmaßnahmen - notfalls auf eigene Kosten. Besonders die Personalabteilungen größerer Unternehmen legen Wert auf Zertifikate und Schulungsbestätigungen. Nur wer diese in seiner Personalakte hat und regelmäßig neue hinzufügt, dokumentiert seine Veränderungsbereitschaft und Lernwilligkeit. - Tipp 5:
Machen Sie Ihre Leistungen sichtbar. Wer heute über 40 ist, spricht häufig nicht offensiv über das, was er oder sie gut kann, sondern meint, die anderen würden schon von selbst merken, wie tüchtig man ist: Das ist allerdings ein Irrglaube. Ihr Chef wird zwar wahrscheinlich merken, wenn jemand immer wieder Fehler macht oder schlechte Ergebnisse abliefert. - Tipp 6:
Engagieren Sie sich. Bringen Sie eigene Ideen ein. Übernehmen Sie freiwillig Aufgaben, deren Sinn und Notwendigkeit Sie erkennen. Sagen Sie nie Sätze wie "Das muss ich laut meinem Arbeitsvertrag nicht tun" oder "Dafür bin ich nicht zuständig". Bleiben Sie auch dann engagiert bei der Sache, wenn Sie sich über Ihren Chef wirklich geärgert haben. - Tipp 7:
Denken und Handeln Sie im Sinne des Unternehmens. Bedenken Sie bei allem, was Sie tun, welche Folgen es für Ihre Abteilung und für das Unternehmen hat. Tun Sie das, was nötig ist, um Ihre Arbeit gut zu machen, und machen Sie niemals nur "Dienst nach Vorschrift". - Tipp 8:
Arbeiten Sie konstruktiv mit Jüngeren zusammen. Strecken Sie die Hand aus und gehen Sie auf die jungen Kollegen zu. Nicht gönnerhaft, nicht ängstlich, sondern weil Sie wissen, dass Sie es sich leisten können. Beweisen Sie, dass Sie dialogfähig sind, indem Sie ehrliches Interesse zeigen. - Tipp 9:
Pflegen Sie die Kommunikation mit Ihren Vorgesetzten. Halten Sie keine Informationen zurück, sondern sorgen Sie für Transparenz, für umfassende und rechtzeitige Information. Suchen Sie auch dann das Gespräch mit dem Chef, wenn Sie Wünsche und Anregungen haben, wenn Sie sich Sorgen über Ihre weitere Entwicklung machen oder wenn Sie sich für eine neue Aufgabe positionieren möchten. - Tipp 10:
Akzeptieren Sie Arbeitslosigkeit nicht als Schicksal. Registrieren Sie aufmerksam, was um Sie herum passiert. Verdrängen Sie nicht, wenn Entlassungen abzusehen sind, sondern strecken Sie schon vorher die Fühler aus. Es ist immer besser, sich aus einer Beschäftigung heraus zu bewerben als aus der Arbeitslosigkeit. Ihre Verhandlungsposition ist dann viel stärker. Wenn Sie dennoch arbeitslos werden, jammern Sie nicht, sondern werden Sie aktiv, qualifizieren Sie sich, bewerben Sie sich, präsentieren Sie sich.
Ein Trainer muss zudem zum Beispiel wissen, wie Lernprozesse bei Menschen verlaufen, und er muss sie gestalten können. Außerdem benötigt er gruppendynamisches Know-how. Er sollte zum Beispiel wissen: Wie motiviere ich Menschen zum Lernen, und wie gehe ich mit Konflikten in Gruppen um? Ähnlich verhält es sich bei einem Coach. Da er jedoch primär mit Einzelpersonen arbeitet und mit ihnen auch über Themen spricht, die ihre Persönlichkeit tangieren, benötigt er zudem ein hohes Einfühlungsvermögen und ein fundiertes psychologisches Know-how.
Bringt ein berufserfahrener Mitarbeiter die erforderlichen Voraussetzungen hierfür mit, kann eine Ausbildung zum firmeninternen Berater, Trainer oder Coach eine interessante Entwicklungsperspektive für ihn sein.
*Sabine Prohaska ist Inhaberin des Trainings- und Beratungsunternehmens Seminar Consult Prohaska in Wien.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der TC-Schwesterpublikation COMPUTERWOCHE.