Cluster mit iSCSI einrichten

Die Konfiguration der Clusterdienste ist über den Assistenten im Verwaltungsprogramm Clusterverwaltung relativ einfach geworden. Die Vorgehensweise für die Einrichtung eines auf iSCSI basierenden Clusters beschreibt der Artikel Schritt für Schritt.

Cluster werden immer häufiger unter Verwendung von iSCSI realisiert. Im produktiven Einsatz ist der relativ günstige Preis von iSCSI-Komponentenim Vergleich mit Fibre-Channel-Lösungen interessant. In Testumgebungen spricht dagegenfür iSCSI, dass diese Technologie auch ohne spezielle Hardware genutzt werden kann. Bei ausreichend leistungsfähiger Hardware lässt sich ein iSCSI-basierender Windows-Cluster auf einer einzigen physischen Maschine umsetzen. Dazu werden die VMware Workstation oder der Microsoft Virtual Server benötigt, wobei Letzterer iSCSI erst ab dem Service Pack 1 unterstützt. Außerdem wird eine Software für die Emulation von iSCSI-Targets benötigt. Eine solche Lösung wird im Artikel „iSCSI im Testnetz: DataCore SANmelody“ vorgestellt. Der iSCSI-Initiator (Client) kann direkt von www.microsoft.com/downloads geladen werden. Die aktuelle Version 2.0 funktioniert sehr stabil. Mit drei virtuellen Windows- Servern – einer für das iSCSI-Target und zwei für die Cluster-Knoten – kann ein Cluster realisiert werden, der sich identisch zu jedem anderen iSCSI- basierenden Cluster verhält.

Bild 1: Im ersten Schritt muss das iSCSI-Target-Portal angegeben werden, um auf dessen Ressourcen zugreifen zu können.
Bild 1: Im ersten Schritt muss das iSCSI-Target-Portal angegeben werden, um auf dessen Ressourcen zugreifen zu können.

Die Voraussetzungen

Um einen Cluster aufzubauen, muss auf den Cluster- Ressourcen zunächst eine Verbindung zum iSCSI-Target und einer dort freigegebenen Ressource aufgebaut werden. Dazu muss der iSCSI- Initiator von Microsoft installiert sein. Bei diesem kann im Register Discovery zunächst ein Target Portal definiert werden. Dabei handelt es sich um das iSCSI-Target, auf das zugegriffen wird. Alternativ können auch iSNS-Server genutzt werden. Diese Server listen bekannte iSCSI-Targetsauf und erlauben damit eine einfachere Lokalisierung in größeren Umgebungen. Für den relativ einfachen Anwendungsfall, auf den in diesem Artikel eingegangen wird, sind sie aber nicht erforderlich.

Für die Konfiguration des Target Portal kann entweder der Hostname oder die IP-Adresse verwendet werden. Außerdem können der Adapter und die Portnummer angepasst werden, soweit erforderlich. Standardmäßig arbeitet iSCSI mit dem Port 3260.

Der nächste Schritt ist der Verbindungsaufbau zum Target. Nach der Festlegung des Target Porta wird dieses automatisch im Register Targets angezeigt. Über die Schaltfläche Log On kann die Anmeldung erfolgen. Je nach verwendeten Sicherheitsmechanismen müssen hier noch zusätzliche Informationen übergeben werden. Über die Option Automatically restore this connection when the system boots kann ein Target bei der Verbindungsherstellung als persistent definiert werden. Das ist für Cluster zwingend erforderlich.

Bild 2: Die Liste der verbundenen Ressourcen bei einem iSCSI-Initiator.
Bild 2: Die Liste der verbundenen Ressourcen bei einem iSCSI-Initiator.

Schließlich kann mit Bind All im Register Bound Volumes/Devices die Verbindungsherstellung zu den Volumes auf dem iSCSI-Target erfolgen. Da diese für einen iSCSI-Initiator freigegeben werden müssen, ist eine manuelle Angabe der typischerweise auch sehr komplexen Namen in der Regel nicht erforderlich.

Damit steht die Verbindung zwischen dem iSCSI- Target auf der einen Seite und dem zukünftigen Cluster-Knoten auf der anderen Seite. Der Datenträger ist für Windows allerdings in der Regel noch nicht verwendbar, soweit er nicht auf andere Weise vorbereitet wurde.