Wenn Dropbox die falsche Lösung ist

Cloud Storage - wie Sie den richtigen Anbieter finden

5) Cloud-Storage - Öko- und Partnersystem

Vor allem bei Storage-Anbietern, die ausschließlich über eine Cloud-Lösung verfügen, ist ein großes Ökosystem von Applikationen und Services attraktiv und wichtig. So lassen sich die Storage-Dienste um Mehrwertfunktionen erweitern. Dazu gehört zum Beispiel eine externe Textverarbeitung, um die Dokumente innerhalb des Storage mit mehreren Mitarbeitern zu bearbeiten.

6) Größe des Anbieters - national und international

Der Track Record eines Anbieters ist ein wichtiges Indiz für seine bisherigen Erfolge und trifft eine Aussage über dessen Bekanntheitsgrad anhand von namenhaften Kunden und erfolgreichen Projekten. Dieser Aspekt kann sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene betrachtet werden. Bei einem Cloud-Storage-Anbieter spielt neben dessen verfügbaren Kapazitäten und damit seiner technologischen Größe auch die internationale Reichweite eine bedeutende Rolle. Möchte ein Unternehmen seinen weltweiten Mitarbeitern den Zugang zu einem zentralen Cloud-Storage ermöglichen, entscheidet sich aber für einen Anbieter, der lediglich Rechenzentren in den USA oder Europa betreibt, kann dies schon aufgrund von Latenzen zu Problemen führen. Insofern ist die Skalierbarkeit sowohl bezüglich der Größe des Speicherplatzes als auch hinsichtlich der Reichweite ein entscheidendes Auswahlkriterium.

Interessant ist zudem die Roadmap des Anbieters: Welche Änderungen und Erweiterungen sind für die Zukunft geplant? Sind diese Erweiterungen für das Kundenunternehmen im Vergleich zu einem anderen potenziellen Anbieter interessant, der diese nicht berücksichtigt?

7) Finanzielle Situation

Ein guter Track Record ist nicht der einzige Grund für die Auswahl eines Anbieters. Nicht zuletzt das Drama um den bankrottem Storage-Provider Nirvanix (http://news.idg.no/cw/art.cfm?id=D082A806-CD8C-7B88-D78A94FFED3AB136) hat gezeigt, dass auch die finanzielle Situation in Betracht gezogen werden muss. Einen Blick auf die finanzielle Situation des Anbieters sollten Unternehmenskunden insbesondere im Rahmen ihrer Risikoprüfung vornehmen.

8) Standort und Rechtsstand

Der Standort, an dem die Unternehmensdaten gespeichert werden, erhält eine immer größere Bedeutung. Die Nachfrage nach der physischen Speicherung der Daten im eigenen Land nimmt stetig zu. Und das ist kein deutsches Phänomen. Auch die Franzosen, Spanier oder Portugiesen erwarten, dass ihre Daten in einem Rechenzentrum (http://research.gigaom.com/report/the-state-of-europes-homegrown-cloud-market/) im eigenen Land gehalten werden. Die Tschechen ziehen ein Rechenzentrum in Österreich einem Standort in Deutschland vor. Entspannter sehen offenbar die Niederländer das Thema. Dabei ist die lokale Speicherung der Daten keineswegs eine Garantie für die Rechtssicherheit der Daten. Allerdings wird es dadurch einfacher, lokales Recht anzuwenden.

Die meisten US-amerikanischen Anbieter können eine "physische Lokalität" der Daten in jedem europäischen Land nicht erfüllen. Die Rechenzentren stehen entweder in Dublin (Irland) oder Amsterdam (Niederlande) und erfüllen damit auch nur europäisches Recht. Zwar sind sehr viele Anbieter dem Safe-Harbor-Abkommen beigetreten, das es ermöglicht, personenbezogene Daten legal in die USA zu übermitteln. Allerdings handelt es sich dabei um eine reine Selbst-Zertifizierung, die aufgrund des NSA-Skandals vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) infrage gestellt wurde.