icloud: Virtueller Online-Rechner mit drei GByte Speicher

Cloud Computing für den Privatanwender

Das schwedische Unternehmen Xcerion bietet mit icloud einen kostenlosen "Cloud Computing-Service" für den Privatanwender an. Der Online-Dienst offeriert dem Anwender einen Desktop-Rechner inklusive Betriebssystem, Anwendungen und Speicherplatz. Der Bedienung des Online-Systems erfolgt über den Webbrowser.

Im Gegensatz zu bislang verfügbaren Cloud-Computing-Diensten, die einzelne Applikationen oder ausschließlich Speicherplatz online anbieten, vereint icloud diese Funktionen in einem zentral bedienbaren System.

Der icloud-Desktop wartet mit drei Gigabyte Speicherplatz für Dateien auf. Dem User stehen darüber hinaus rund 30 Applikationen zur Verfügung. Darunter befinden sich Basisprogramme wie ein Office-Paket mit Text- und Präsentations-Editor, Mail-Anwendungen, Musik- und Videoabspielsoftware, eine Instant-Messaging-Applikation sowie einige Spiele und Widgets. Einen Fokus haben die Entwickler auch auf Kollaborations-Funktionen gesetzt. Dateien können mit anderen icloud-Usern gemeinsam verwendet sowie getauscht werden. Somit kann ein User Freunden auf einfache Weise Zugriff zu Dokumenten oder anderen Dateien gewähren.

icloud erinnert beim ersten Anblick an die bekannte Windowsoberfläche, etwas XP gemischt mit Vista. Als Basissystem wurde Ubuntu Linux verwendet. Der User findet sich auf dem Desktop rasch zurecht. Eine Sidebar ersetzt den Start-Button und gewährt Zugriff auf Programme und Funktionen. Eine simpel zu bedienende Upload-Funktion erleichtert es, den virtuellen Computer mit eigenen Daten zu befüllen, wie der pressetext-Test zeigt. "Als Hauptzielgruppe wollen wir einerseits Personen ansprechen, die keinen Computer besitzen und zumeist im Internet-Cafe arbeiten. Andererseits eignet sich icloud auch für jene, die mehrere unterschiedliche Rechner benutzen. Mit icloud steht ihnen jederzeit ein eingerichteter Desktop mit allen Daten zur Verfügung", sagt Arthursson.

Die momentan 125.000 User nutzen icloud beispielsweise als Single-Sign-On-Lösung für den Zugang zu ihrem IM-Programm sowie zu E-Mails. Ebenso eignet sich icloud als Backupspeicherplatz sowie als zentraler Ort für Dateien, die der User an unterschiedlichen Rechnern benötigt. Um einen virtuellen icloud-Rechner nutzen zu können, reicht eine Registrierung. Der Service steht in verschiedenen Sprachen zur Verfügung, darunter auch Deutsch. icloud befindet sich im Moment noch in der Betaphase und benötigt den Internet Explorer. Zwar funktioniert der Zugriff auf den virtuellen Computer auch unter Firefox, allerdings weisen die Entwickler auf die noch sehr frühe Entwicklungsphase dieser Version hin. (pte/hal)