Cloud Computing benötigt Zeit

Client-Virtualisierung gewinnt an Bedeutung

Cloud Computing muss reifen

Zeit wird auch das Cloud Computing brauchen, das Gartner als "eine Art des Computing, bei der massiv skalierbare und nachgiebige IT-Ressourcen externen Kunden mittels Internet-Technologien 'as a Service' angeboten werden" bezeichnet. Der Ansatz sei derzeit auf dem Höhepunkt des Hypes, während sich in zwölf Monaten wohl kritische Stimmen häufen würden, so Sondergaard. Es werde wohl fünf bis sieben Jahre dauern, ehe das Cloud Computing ausreift, da viele Unternehmen erst ihre Geschäftsmodelle anpassen müssen. Der Analyst verweist beispielsweise auf Microsoft, das zwar mit Azure ins Geschäft mit As-a-Service-Lösungen eingestiegen ist, aber nach wie vor massiv an vorab lizenzierter Software - speziell dem Betriebssystem Windows - verdient. Der Übergang zu servicebasierten Geschäftsmodellen müsse daher vorsichtig erfolgen, da die Finanzmärkte auf eine plötzliche Veränderung der Cash-Flow-Dynamik empfindlich reagieren würden. Das gelte ebenso für viele andere Branchengrößen.

Schon 2012 werden nach Gartner-Schätzung 80 Prozent der Forbes-Global-2000-Unternehmen Cloud Computing in irgendeiner Form nutzen. Allgemein dürfte sich der Ansatz auf den Ebenen System- und Applikations-Infrastruktur und der Applikationsebene rasch für Unternehmen aller Größen als interessant erweisen, meint Sondergaard. Auf der Informationsebene verweist er auf Google Maps als Beispiel eines existierenden Daten-Angebots. "Irgendwann könnte es sich als wertvoll erweisen, derzeit interne Daten extern zugänglich zu machen", glaubt er. In Sachen Cloud-Technologie auf Infrastrukturebene rechnet Sondergaard eher mit dem Erfolg von Anbietern aus größeren nationalen Märkten. "Da geht es zunächst ums Kapital, wodurch Unternehmen entsprechender Größenordnung begünstigt werden", erklärt er. Der Gartner-Research-Leiter nennt China als Land, dass in Sachen Cloud-basierter System-Infrastruktur in fünf bis zehn Jahren zum absoluten Schwergewicht werden könnte. "Viele große japanische Unternehmen betreiben bereits jetzt einen Teil ihrer IT in China", so Sondergaard. Doch auch für Anbieter aus kleineren Ländern gibt es viel Platz im Cloud-Geschäft. "Auf den höheren Ebenen geht es um Innovationen und Ideen", betont der Analyst. (pte/mje)