Cisco übernimmt IronPort

Cisco übernimmt das auf Netzsicherheit spezialisierte Startup-Unternehmen IronPort für 830 Millionen Dollar in bar und Aktien.

Der Netzriese setzt damit seine Zukäufe im Sicherheitsbereich fort. IronPort ist in Privatbesitz und sitzt in San Bruno, Kalifornien. Das Unternehmen bietet Appliances an, die E-Mail- und Web-Traffic überwachen und Firmennetze vor Spam, Viren, Spyware und anderen Bedrohungen schützen sollen. Bekannt ist es unter anderem durch seine Whitelist-Technik gegen Spam, die nur Mails von zertifizierten Absendern durchlässt und den Traffic auf Mailservern deutlich verringert.

Cisco hatte in der Vergangenheit schon mehrere andere Security-Anbieter übernommen, darunter Riverhead Networks, Protego Networks und Perfigo. Deren Technik hatte es entweder in hauseigene Hard- und Software integriert oder darauf basierend ganz neue Produkte herausgebracht. Wie es im Falle IronPort verfahren wird, ist noch unklar.

IronPort war im Jahr 2000 von dem früheren Microsoft-Manager Scott Weiss gegründet worden. Der wollte Sicherheits- und Skalierbarkeitsprobleme in den Griff bekommen, denen er beim "Hotmail"-Dienst des Redmonder Konzerns begegnet war. Weiss findet, dass im Kampf gegen Spam und Spyware nur ein Service helfen kann. Reine Hard- und Software genüge nicht, weil die Urheber von Spam und anderen Internetbedrohungen ihre Technik so häufig veränderten.

IronPort bietet seinen Kunden deswegen Abonnements an, in deren Rahmen die Software auf seinen Appliances regelmäßig angepasst und erneuert wird. Für Cisco ist dieser Ansatz neu und interessant; laut Richard Palmer, Senior Vice President der Sparte Security Technology ließe er sich künftig auch auf andere Segmente übertragen.

Cisco war bereits seit rund drei Jahren Kunde und Partner von IronPort. Verhandlungen über eine mögliche Übernahme begannen vor etwa einem halben Jahr, wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Manager beider Firmen berichtet. Die Transaktion soll im dritten Quartal von Ciscos Fiskaljahr 2007 abgeschlossen werden, das im Juli endet. (Thomas Cloer/mha)