Cisco stellt seinen NAC-Client Open Source

Cisco arbeitet an der nächsten Generation seiner Netzsicherheit und will dabei die Entwicklung seines bisherigen NAC-Clients (Network Access Control) abgeben - an die Community.

Der "Cisco Trust Agent" (CTA) solle in einigen Monaten Open Source werden, erklärte Bob Gleichauf, CTO von Ciscos Security Technology Group, gegenüber unseren Kollegen bei der "Infoworld". Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass Cisco die Kontrolle des Desktops Microsoft und dessen Windows Vista überlässt. Beide Firmen hatten im vergangenen September vereinbart, den Network Access Protection (NAP) Agent von Microsoft s Client für sowohl NAC als auch NAP zu verwenden.

Somit ist die Quellöffnung des CTA wenig mehr als eine symbolische Geste. Eine feine zwar, aber von geringem Wert für die Community, solange Cisco seine NAC-Protokolle nicht zu offenen Standards mache, klagt Steve Hannah vom Branchenverband Trusted Computing Group. "Letzten Endes behält Cisco die Kontrolle und Sie landen bei Cisco als Mittelpunkt des Universums. Kunden müssen weiter Cisco-Geräte kaufen und suchen nach Dingen, die dazu passen; man hat aber nicht wirklich die Wahl zwischen unterschiedlichen Herstellern", sagt Hannah, hauptberuflich Distinguished Engineer beim Cisco-Konkurrenten Juniper Networks.

Schlussendlich sei die Übergabe von CTA an die Community wohl nur ein politisch korrekter Weg, dass Handtuch für eine Anwendung zu werfen, die irrelevant geworden sei, befindet der Enterprise-Strategy-Analyst Jon Oltsik. "Das ist ein Wohlfühl-Schritt", so der Experte, der aber nicht viel bewirke, solange Cisco weiter fest den Daumen auf den vom CTA benutzten Protokollen habe. (Thomas Cloer/mje)