Cisco enttäuscht die Analysten

Obwohl Cisco in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres seinen Umsatz um 60 Prozent und seinen Gewinn um 57 Prozent steigern konnte, zeigen sich die Analysten enttäuscht. Der Grund: Das Unternehmen blieb im zweiten Quartal mit einem Gewinn von 18 Cents pro Aktie 1 Cent unter den Erwartungen.

Cisco setzte im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit 6,75 Milliarden US-Dollar 55 Prozent mehr um als im Vorjahr. Auch der Gewinn stieg unter Ausklammerung von Sonderfaktoren um 48 Prozent auf 1,33 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 18 Cents pro Aktie. Die Wall Street hatte aber mit Umsätzen von über 7 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn von 19 Cents pro Aktie gerechnet.

Damit blieb das Unternehmen erstmals seit 25 Quartalen unter den Erwartungen der Analysten. In den vergangenen 13 Quartalen hatte Cisco die Schätzungen regelmäßig um genau 1 Cent übertroffen. Daher gab es jetzt lange Gesichter. Die Börse reagierte prompt. Cisco-Aktien fielen im nachbörslichen Handel zeitweise auf 34 US-Dollar. Sie waren am Dienstag im regulären Verkehr um 1,19 US-Dollar auf 35,75 US-Dollar gestiegen.

Die Analysten hatten zwar mit schlechteren Prognosen für die kommende Periode gerechnet, doch weiterhin auf Ciscos zuverlässiges Wachstum vertraut. Die Ergebnisse von Cisco gelten als Indikator für die Konjunktur der IT-Branche insgesamt. Schließlich ist das Unternehmen als Internetausrüster Marktführer und gehört zugleich zu den größten Abnehmern von elektronischen Zulieferteilen. Im vergangenen Jahr sei vor allem das Geschäft mit Telekom-Firmen und Internet-Providern zurückgegangen, sagte Cisco-Chef John Chambers. Der Grund: Die Firmen kürzten wegen dünner Kapitaldecke ihre Technologiebudgets.

Dennoch gab sich Chambers optimistisch: In den kommenden drei bis fünf Geschäftsjahren werde Cisco wegen der andauernden Produktivitätsauswirkungen des Internets weiter wachsen. Außerdem gebe es genug zu tun, bis alle "Unternehmen und alle Länder zu E-Firmen und E-Ländern" geworden seien, sagte er. (jma)