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Chrome: Zwei clevere Tipps für Linux-Nutzer

So schalten Sie in Chrome unter Linux die Hardwarebeschleunigung an und laden Webseiten ohne Cache-Zugriff neu.

Chrome/Chromium: Hardware-Beschleunigung einschalten

Unter Linux steckt die Unterstützung von Browsern für Grafiktreiber mit Hardware-Beschleunigung noch in den Kinderschuhen.

Wie bei Firefox, so funktionieren verschiedene Aspekte der Grafikausgabe über die GPU auch bei Chrome/Chromium nur in bestimmten Kombinationen von Hardware, Treibern und Versionen des X-Window-Systems Xorg. Die Feineinstellungen von Chrome/Chromium zur GPU-Nutzung laden zum Experimentieren ein.

Generell bieten die Treiber von Intel sowie die Open-Source-Treiber und proprietären Treiber von ATI/AMD und Nvidia bei unterstützten Grafik-Chips (GPUs) eine Hardware-beschleunigte Grafikausgabe unter Linux. In Chrome/Chromium sind in der Linux-Version aber standardmäßig viele GPUs ausgenommen oder funktionieren nur teilweise, da der Code des Browsers noch nicht vollständig ausgereift ist. Ob Chrome/Chromium derzeit mit der GPU umgehen kann und welche Fähigkeiten sich nutzen lassen, zeigt eine Statusseite an, die Sie mit der URL chrome://gpu/in der Adresszeile aufrufen. Diese Übersicht zeigt, welche GPU-Fähigkeiten Chrome/Chromium zulässt und was aus Gründen der Stabilität deaktiviert ist. Testweise können diese Browser alle GPUs für die Hardware-Beschleunigung freischalten. So können Sie ausprobieren, ob Chrome/Chromium damit stabil genug läuft. Rufen Sie dazu Chrome über ein Terminal mit diesem Startparameter

google-chrome --ignore-gpu-blacklist

auf. Für Chromium gilt derselbe Schalter (chromium --ignore-gpu-blacklist).

Unter der URL chrome://gpu/können Sie nun sehen, dass alle GPU-Optionen aktiviert sind. Führen Sie einige Tests aus, indem Sie etwa auf Youtube in ein hochauflösendes Video im Vollbildmodus starten und auf Google Maps die 3D-Ansicht aktivieren. Funktioniert alles ohne Grafikprobleme oder Abstürze, dann können Sie die uneingeschränkte Hardware-Beschleunigung permanent aktivieren. Verwenden Sie dazu in Chrome/Chromium auf die interne URL chrome://flags/,und klicken Sie im ersten Eintrag „Software-Rendering-Liste überschreiben“ auf „aktivieren“.

Chrome/Chromium: Webseiten ohne Cache-Zugriff neu laden

Chrome und Chromium wollen Inhalte möglichst schnell laden und greifen deshalb auf den eigenen Cache zurück.

Immer frisch vom Webserver: Wenn der Entwicklermodus (Taste F12) in Chrome/Chromium aktiv ist, dann zeigt das Symbol zum Neuladen diese Optionen an. Hier können Sie auch den gesamten Browser-Cache löschen.
Immer frisch vom Webserver: Wenn der Entwicklermodus (Taste F12) in Chrome/Chromium aktiv ist, dann zeigt das Symbol zum Neuladen diese Optionen an. Hier können Sie auch den gesamten Browser-Cache löschen.

Webdesigner, die gerade an einer Webseite feilen, kann das Cache-Verhalten arg stören. Denn zum Testen ist es nötig, die Seite immer frisch vom Server zu holen, um die letzten Änderungen zu sehen. Speziell für Webentwickler haben Chrome und Chromium mehrere Optionen an Bord, um den Browser-Cache bei einem Request zu übergehen. Drücken Sie zunächst die Taste F12, um die Entwickler-Tools aufzurufen. Anschließend klicken Sie oben links neben der Adressleiste auf das Symbol für „Neu laden“, halten dabei aber die Maustaste gedrückt. Nach einer kurzen Verzögerung blendet der Browser ein Menü ein, aus dem Sie den Eintrag „Cache leeren und vollständig aktualisieren“ auswählen. Damit ist der Browser-Cache leer. und Chrome/Chromium holt den gesamten Request neu vom Server ab. Die anderen beiden Menüpunkte sind „Normales Aktualisieren“, das auch einem Druck auf das Neuladen-Symbol oder der Tastenkombination Strg-R entspricht, sowie ein vollständiges Aktualisieren, das zum Testen der Seite nach Änderungen auf dem Server nützlich ist.

Ein vollständiges Aktualisieren können Sie auch mit der Tastenkombination Strg-Umschalt-R erzwingen.

(PC-Welt/ad)