Chipmarkt erholt sich nur schrittweise

Nach dem Krisenjahr 2001 beginnt sich der Chipmarkt allmählich zu erholen. Der Branchenverband Semiconductor Industry Association (SIA) rechnet damit, dass die weltweiten Umsätze mit Halbleitern in diesem Jahr um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen werden.

2003 soll das Geschäft um mehr als 20 Prozent anziehen. Analysten zufolge verzeichnen einige Marktsegmente sogar bereits in diesem Jahr Wachstumsraten bis zu 20 Prozent, berichtet die Computerwoche. So werde vor allem das Geschäft mit analogen und Mixed-Signal-Chips vom Aufwärtstrend profitieren. Die Komponenten, die in zahlreichen Produkten - vom Handy bis zum Industriemessgerät - eingesetzt werden, sind laut Arun Veerappan, Analyst bei Robertson Stevens, weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen als etwa PC-Prozessoren.

Auch Halbleiter für Netzwerkprodukte, Highspeed-Modems, Videospielekonsolen und TV-Settop-Boxen werden nach Angaben der Hersteller wieder stärker nachgefragt. So rechnet der US-Anbieter Conexant, der in seinem zweiten Geschäftsquartal einen Umsatz von 241 Millionen US-Dollar erwirtschaftete, im laufenden Berichtszeitraum mit einem Plus von drei bis fünf Prozent. Der Kommunikations- und Netzwerkspezialist PMC-Sierra, der in seinem abgeschlossenen Quartal Einnahmen in Höhe von 42,4 Millionen US-Dollar erzielte, geht für den laufenden Dreimonatszeitraum sogar von einer Steigerung um zehn bis 20 Prozent aus.

Der Chipriese Intel, der rund 80 Prozent seiner Gesamtumsätze aus dem Geschäft mit PC-Prozessoren generiert, äußerte sich dagegen bei seiner Prognose für das zweite Quartal angesichts der nach wie vor schwachen Nachfrage nach Computern recht vorsichtig. Angepeilt sind Firmenangaben zufolge Einnahmen zwischen 6,4 bis sieben Milliarden US-Dollar. Im ersten Quartal hatte Intel 6,78 Milliarden US-Dollar eingenommen. Allerdings wäre ein Rückgang in erster Linie saisonal bedingt. Selbst in guten Jahren ist der Umsatz im zweiten Quartal immer um etwa drei Prozent zurückgegangen.

Etwas pessimistischer gibt sich Intels Hauptkonkurrent AMD. Das Unternehmen erwartet, dass seine Einnahmen um fünf bis zehn Prozent unter den für das erste Quartal gemeldeten 902,1 Millionen US-Dollar liegen werden. (Computerwoche/jma)