Chipindustrie legt zu, Intel verliert Anteile

Der Umsatz der Halbleiterindustrie ist im Jahr 2000 im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent auf 222,1 Milliarden US-Dollar gestiegen, gaben die Marktforscher von Dataquest bekannt. Intel ist demnach weiterhin Branchenprimus, hält aber mit 13,4 Prozent einen um 2,4 Punkte geringeren Marktanteil als noch 1999.

Der Grund: Der Chip-Produzent konnte seinen Umsatz nur um 11 Prozent auf 29,8 Milliarden US-Dollar erhöhen. Der japanische Konzern Toshiba hingegen steigerte seinen Umsatz um 47,2 Prozent auf 11,2 Milliarden US-Dollar und rückte mit einem Marktanteil von 5 Prozent von Platz drei auf den zweiten Rang vor. NEC folgt knapp dahinter mit 11,1 Milliarden US-Dollar Umsatz und 20 Prozent Wachstum.

Infineon rutschte trotz einer Umsatzsteigerung von 28,6 Prozent auf 6,72 Milliarden Dollar vom achten auf den zehnten Platz in der Weltrangliste der führenden Chiphersteller ab. Der Münchner Konzern hatte im vergangenen Jahr einen globalen Marktanteil von 3 Prozent. Die südkoreanische Samsung, Texas Instruments, Motorola und STMicroelectronics, die japanische Hitachi und die südkoreanische Hyundai lagen auf den Plätzen vier bis neun.

Der globale Chipmarkt befindet sich laut Dataquest am Ende des zweiten Aufschwungjahres. Die weltweiten Umsätze seien vor allem auf Mobiltelefone und Kleincomputer zurückzuführen. "Der Kommunikationssektor hat den Markt angekurbelt", sagte Dataquest-Analyst Joe D'Elia.

Im Jahr 2000 soll die Chipindustrie allerdings nur noch um etwa 20 Prozent wachsen. Als Grund gab das Marktforschungsunternehmen unter anderem den Rückgang bei der PC-Nachfrage an. Die aktuelle Flaute auf dem PC-Markt hält Dataquest jedoch nur für eine vorübergehende. (jma)