China verurteilt Journalisten wegen Internet-Artikeln

Der chinesische Journalist Li Yuanlong muss für zwei Jahre hinter Gitter. Er hatte sich im Internet für mehr Demokratie stark gemacht.

Li arbeitete für eine Tageszeitung in der Stadt Bije in der südwestlichen Provinz Guizhou. Einem Bericht von "Reporter ohne Grenzen" zufolge wurde er nun wegen der Veröffentlichung "subversiver" Artikel im Netz zu zwei Jahren Haft plus anschließend zwei weiteren Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt.

Der Prozess fand im Mai statt, das Urteil wurde aber erst gestern verkündet. Festgenommen worden war der Journalist bereits im September vergangenen Jahres. Li hatte in mehreren Artikeln die moderne chinesische Gesellschaft kritisiert und mehr Freiheit und Demokratie eingefordert.

"Reporter ohne Grenzen" berichtet überdies, dass chinesische Behörden zuerst Lis Frau und dann auch noch seinen 16-jährigen Sohn entführten, um ein schriftliches Geständnis von ihm zu erpressen. Eine unabhängige Bestätigung dieser Vorwürfe gibt es aber nicht.

Bereits im Februar hatte die Organisation berichtet, dass derzeit geschätzt 49 Dissidenten und 32 Journalisten in chinesischen Gefängnissen einsitzen, weil sie online Kritik an der chinesischen Politik und Führung geäußert hatten. Einer der Journalisten, Shi Tao, wurde deswegen sogar zu zehn Jahren Haft verurteilt. (Thomas Cloer/hal)

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