Kompromisslösung gesucht

China: Google stoppt Umleitung auf Hongkong-Seite

Google nimmt mit seiner Suche in China einen Kurswechsel vor. Der Internetkonzern hat verkündet, chinesische Nutzer nicht mehr länger auf die Hongkong-Seite umzuleiten.

In den vergangenen drei Monaten war dies der Fall gewesen, nachdem sich Google nicht mehr länger den Zensurmaßnahmen der chinesischen Behörden unterwerfen wollte. Mit der Umleitung auf Hongkong konnte die Suchmaschine die Zensur umschiffen. Google stoppte die Umleitung, weil Peking damit gedroht hatte, dass das Unternehmen dadurch seine Geschäftslizenz im Land verlieren könnte. Nun behilft sich Google mit einer neuen chinesischen Startseite, auf der ein Link zur unzensierten Seite in Hongkong gesetzt wurde. "Damit wollen wir sicherstellen, dass Google auch in Zukunft in China aktiv sein kein. Wir hoffen, dass sich die Behörden mit der neuen Lösung zufrieden zeigen", sagt Google-Sprecher Kay Oberbeck gegenüber pressetext.

Die chinesischen Behörden zeigten sich mit der automatischen Umleitung wenig glücklich und wollen die Lizenz, die Google für sein Geschäft in China benötigt, möglicherweise nicht erneuern. Google hofft mit der neuen Lösung jedoch einen Kompromiss zu erzielen, da es keine automatische Umleitung mehr gibt. Die Frist zur Lizenzerneuerung läuft mit 30. Juni ab. "Daher haben wir in dieser Woche den Antrag auf Erneuerung fristgerecht eingebracht. Wir hoffen auf baldige Antwort seitens der Behörden", so Oberbeck.

Sollten sich die Behörden auch mit der neuen Lösung nicht einverstanden erklären, kann Google in China keine kommerzielle Seite mehr betreiben. Eine Rückkehr zur bisherigen Lösung ist jedenfalls ausgeschlossen, wie auch Oberbeck bestätigt. (pte/mje)