Zensoren erstellen Liste "guter Online-Games"

China erlaubt zehn Videospiele für Teenager

Die chinesischen Zensurbehörden haben zehn ausgewählte Videospiele offiziell empfohlen. Wie der Nachrichtendienst Xinhua berichtet, wurde eine Liste über adäquate Online-Games veröffentlicht, die nach Meinung der Zensoren für Jugendliche geeignet sind und den moralischen Vorstellungen der Landesführung entsprechen.

Die Auflistung wurde vom chinesischen Kulturministerium aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus der Bevölkerung zusammengestellt. Ausgesucht wurden die Videospiele danach, wie "gesund" sie sind und die "Intelligenz fördern".

Alle zehn Games stammen aus heimischer Produktion und beinhalten unter anderem "Warring States II Online", "Rainbow Island Online" und "Wonderlands of Learning and Games". In die Liste aufgenommen wurden fünf Rollenspiele, vier Freizeitspiele und ein pädagogisch wertvolles Game. Laut dem Ministerium soll die Liste Eltern dabei unterstützen, die passenden Spiele für die Winterferien ihrer Kinder auszuwählen. In China wurde gerade erst das neue Jahr begangen, weshalb sich derzeit viele im Urlaub befinden.

Dass die chinesischen Behörden Listen über "geeignete" Produkte veröffentlichen, ist keine Seltenheit. Die letzten Empfehlungen zu Videospielen wurden im August 2005 und im Januar 2006 abgegeben. In den Listen waren insgesamt 25 Games verzeichnet, die laut Regierung eine passende Unterhaltung darstellen. Online-Spiele sind in China bei jungen Menschen äußerst beliebt. Aus Sicht der Zensoren resultieren aus "falschen" Games jedoch Abhängigkeiten, Jugendkriminalität und Gewalt.

Mit 210 Millionen Nutzern ist China inzwischen die weltweit zweitgrößte Online-Nation. Erst vergangene Woche gab die Regierung einige Lockerungen bei der Überwachung von Webseiten bekannt. Doch trotz der überarbeiteten Richtlinien bleibt die Zensur ein massives Problem und China in dieser Hinsicht eine der besorgniserregendsten Nationen. (pte/hal)