CeBIT 2009 eröffnet

CeBIT will Zeichen gegen die internationale Krisenstimmung setzen

Die weltgrößte Computerfachmesse CeBIT hat gestern, Montagabend in Hannover durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ehrengast Arnold Schwarzenegger die Pforten eröffnet.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren präsentieren sich deutlich weniger Aussteller dem Publikum. 4300 Unternehmen bedeuten ein Minus von rund einem Viertel gegenüber dem Vorjahr und zeigen, dass auch die CeBIT von der weltweiten Wirtschaftkrise nicht unberührt bleibt. Die zur Messe angereisten Aussteller zeigen sich jedoch selbstbewusst und versuchen, ihre Lösungen als möglichen Ausweg aus der schwierigen ökonomischen Lage darzustellen, wie der Lokalaugenschein von pressetext zeigt. "Es ist die wichtigste CeBIT der Geschichte", ist Achim Berg, Chef von Microsoft Deutschland, angesichts der Krise überzeugt.

"Die Euphorie der vergangenen Messen ist gewichen. Durch die globale Wirtschaftskrise ist mehr Nachdenklichkeit eingekehrt", so Berg. Die CeBIT bleibe jedoch allen Unkenrufen zum Trotz die wichtigste Leitmesse der Branche, daher will sich der Microsoft-Manger auch nicht an der Diskussion über die Ausstellerzahlen beteiligen. "Gerade Unternehmen, die in Krisenzeiten investieren, werden gestärkt aus der Krise hervorgehen. Das hat schon die Vergangenheit gezeigt", hält Berg fest. Auf der CeBIT will der Softwarekonzern entsprechende Lösungen präsentieren. Denselben Weg beschreitet auch Fujitsu Siemens Computers mit Technologieangeboten, die zur Krisenbewältigung beitragen.

Die IT-Branche leidet wie andere Wirtschaftszweige unter einer Situation, die nicht von ihr selbst verursacht wurde. Allerdings kommt ihr gerade in der Krise der Faktor zugute, dass IT-Technologien bei der Steigerung der Effizienz, Verbesserung der Geschäftsprozesse und Senkung der Ausgaben behilflich sein können, so der Tenor auf der Computermesse. "Die CeBIT 2009 wird ein Zeichen gegen die internationale Krisenstimmung setzen", ist Ernst Raue, Vorstand der Deutschen Messe AG, überzeugt. Raue wertet die Anzahl der ausstellenden Unternehmen angesichts der Krise sogar als Erfolg. "Diese Unternehmen werden zeigen, dass sie robust dastehen und die Rezession schnell hinter sich lassen wollen", so Raue.

Thematisch widmet sich die Messe neben der Effizienzsteigerung auch der Green IT, die ebenfalls Einsparungen bringen soll. Darüber hinaus wollen die Veranstalter den Blick auf die Internet-Wirtschaft lenken. Unter dem Motto "Webciety", ein Kunstwort aus Web und Society, werden sich Unternehmen präsentieren, die ihr Geschäft hauptsächlich online machen. Passend dazu ist das diesjährige Partnerland Kalifornien - die Heimat vieler Internet-Unternehmen. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger durfte als Ehrengast mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Messe offiziell eröffnen. Einige kalifornische Unternehmen sind ihm gefolgt und präsentieren sich auf der diesjährigen CeBIT.

Zudem werden auf der Messe alle Facetten der Business-IT dargestellt. Darunter finden sich unter anderem auch Lösungen zum aktiven Risk-Management oder Business-Intelligence-Applikationen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Bereiche Green IT, FutureParc, eLearning, TeleHealth und Public Sector Parc, in dem Lösungen für den Einsatz in der öffentlichen Verwaltung präsentiert werden, gewachsen. Deutlich rückläufig hingegen sind die Ausstellerzahlen des IT-Hardware-Zulieferbereichs. Hier sank vor allem die Zahl kleiner Aussteller aus China, Taiwan und Hongkong, erläutern die Veranstalter.

Der CeBIT den Rücken gekehrt haben unter anderem auch Branchengrößen wie Samsung oder Toshiba. Sie sind nicht mehr mit einem eigenen Messestand vertreten. Die CeBIT muss sich mittlerweile gegen spezialisierte Messen behaupten. Während sich die Mobilfunkbranche erst vor zwei Wochen vorher auf dem Mobile World Congress in Barcelona getroffen hat, fokussieren die Hersteller von Unterhaltungselektronik auf die IFA in Berlin. Dem entgegen halten die Veranstalter sowohl neue Aussteller als auch Rückkehrer wie Dell oder Nokia Siemens Networks. (pte/hal)