CeBIT: Psion will "Back to the roots"

Psion stellt die Entwicklung des stiftbasierten PDAs Odin ein, der Organizer und Mobiltelefon verschmelzen sollte. Stattdessen setzt das Unternehmen künftig auf eine Verbindung seiner erfolgreichen Tastatur-Organizer mit Bluetooth.

Dies ist der Kern der neuen Strategie, die Psions Managing Director Central Europe, Hans Stadler, in einem Gespräch mit tecChannel.de auf der CeBIT erläuterte. Wie berichtet, hatte das Unternehmen im Januar einen herben Rückschlag erlitten, als Motorola sich aus der Entwicklung des multifunktionalen PDAs Odin zurückzog. Bis vor kurzem hatte es noch geheißen, Psion wolle trotz Motorolas Ausstieg weiter an diesem Gerät festhalten. Man war auch auf der Suche nach einem neuen Partner für die Mobilfunkeinheit des PDA.

Jetzt aber ist klar: Odin ist tot. "Wir haben in das falsche Produkt investiert. Der Markt verändert sich", sagte Stadler. Eine One-Box-Solution in Form eines stiftbasierten PDAs passe nicht in Psions Konzept. Stattdessen will sich das Unternehmen auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Das heißt: tastaturbasierte Organizer wie die erfolgreichen Modelle der revo-Serie, allerdings erweitert um Bluetooth.

Laut Stadler konnte Psion den Absatz seiner Handhelds von Dezember auf Januar um 23 Prozent steigern. Künftig sollen die Zahlen noch besser werden, wenn die Geräte mit Bluetooth-Modulen ausgestattet sind. Sie sollen dann mit Bluetooth 1.1 arbeiten und damit eine Reichweite von 100 Metern besitzen. Die Markteinführung erster Handhelds diesen Typs ist für Ende diesen Jahres geplant. Psion verabschiedet sich hiermit auch von einer integrierten Lösung und setzt auf eine Two-Box-Solution. Nutzer können künftig mit dem Organizer und einem Bluetooth-Handy online gehen. Wie berichtet, ist zum Beispiel der Psion revo plus für den Internetzugang optimiert.

Psion war in letzter Zeit wegen steigender Entwicklungskosten und des ungünstigen Dollar-Kurses in finanzielle Schwierigkeiten geraten und galt bei Analysten sogar als potenzieller Übernahmekandidat. Psion-Manager Hans Stadler betonte aber im Gespräch mit tecChannel.de, dass sein Unternehmen im letzten Jahr den Umsatz um fast 60 Prozent steigern konnte. Das durchwachsene Ergebnis sei vor allem durch die hohen Investitionen zu erklären - Psion hatte die Firmen Teklogix und Symbian gekauft. Um Kosten zu sparen, hat das Unternehmen erst vor kurzem drei Abteilungen zusammengelegt. Die Umstrukturierung kostet allerdings etwa 20 Prozent der Belegschaft der Sparten Psion Computers, Psion Connect und InfoMedia den Job. (jma)