CeBIT: Novell träumt von Linux Valley in Nürnberg

Exakt ein Jahr nach der Übernahme des deutschen Linux-Spezialisten SUSE hat Richard Seibt, Präsident von Novell Europe, Middle East and Africa (EMEA), eine positive Bilanz in Sachen Integration gezogen.

Auf der CeBIT wies Seibt auf den "Novell Open Enterprise Server" hin, den das Unternehmen heute auf den Markt bringt. Das Produkt integriert die beiden Plattformen Netware und Linux. Es soll für die Schar der Netware-Anwender einen Migrationspfad zu dem Open-Source-Betriebssystem schaffen, ohne auf die gewohnten Features des Novell-OS verzichten zu müssen.

Als weiteren Erfolg nannte der ehemalige SUSE-Chef die ebenfalls zur CeBIT angekündigte Auslieferung der Distribution "SUSE Linux Professional 9.3", die Mitte April für rund 90 Euro verfügbar sein soll. Sie basiert auf dem Linux-Kernel 2.6.11 und wird mit den Benutzeroberflächen KDE 3.4 sowie Gnome 2.10 geliefert. Darüber hinaus verwies Seibt auf die zunehmende Zahl an Partnern und Anwendungen, die Novell im Jahreszeitraum gewinnen konnte. Dem EMEA-Chef zufolge zählt die Company derzeit 600 Industriepartner, die rund um Linux und Netware bereits 1600 Anwendungen entwickelt haben. Laut Seibt ist es dem Unternehmen auch gelungen, in Europa alle Ziele im Linux-Geschäft zu erfüllen. Die Region habe sich um über 20 Prozent gesteigert und die Vorgaben mehr als erfüllt. 60 Prozent aller mittelständischen Firmen würden sich, so der frühere Geschäftsführer der IBM Deutschland, für Linux entscheiden.

Auf der Messe kündigte Seibt außerdem in Gegenwart des bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Otto Wiesheu, die Eröffnung von zwei Linux-Zentren im April an. Dabei wird es sich in dem einen Fall um das "Porting and Migration Center" (PMC) handeln, das Software- und Hardware-Anbietern technisches Equipment bietet, um ihre Lösungen unter Laborbedingungen im Umfeld des "SUSE Linux Enterprise Servers" zu testen. Das PMC ist das erste derartige Novell-Center in Europa und Teil des globalen "Porting and Migration Network". Partner sind laut Seibt unter anderem Hewlett-Packard, IBM, Intel, Oracle, Scali, Unisys und SGI.

Im zweiten Zentrum, dem Executive Briefing Center, soll laut Novell für Kunden die Möglichkeit bestehen, mit Führungskräften und Experten über ihre Anforderungen zu sprechen und Lösungen direkt vor Ort auszuprobieren. "Unser Ziel ist es, viele Unternehmen aus dem Linux-Umfeld in die Region zu holen und in Nürnberg ein Linux Valley aufzubauen." Auch Staatsminister Wiesheu sprach von einem "Linux Valley" und betonte die Bestrebungen der bayerischen Staatsregierung, die Aktivitäten der IT-Hersteller in Nürnberg mit den Universitäten "zu clustern", um so die Entwicklung innovativer Produkte am Standort Deutschland zu fördern. Geldmittel, so Wiesheu, seien nicht geflossen.

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