Internet-Protokolle für Live-Streaming
CeBIT: Multimedia-Daten besser übertragen
Heute bestehen bereits mehr als ein Zehntel aller via Internet versendeten Daten nicht mehr aus Texten. Der Anteil des Live-Streaming dürfte im kommenden Jahrzehnt auf mehr als die Hälfte aller Datenpakete im Internet anwachsen. Beim Live-Streaming werden Audio- und Videodaten gleichzeitig empfangen und wiedergegeben.
Dafür bietet die bisher verwendete TCP-Übertragung keine zufrieden stellende Grundlage, so die Uni Saarland. Denn dort werden die Datenpakete so verschickt, dass der empfangende Rechner immer quittieren muss, ob die Pakete angekommen sind. Tauchen Probleme auf, bleibt die gesamte Übertragung hängen, da der Sender immer von neuem Pakete auf die Reise schickt. Das dämpft zum Beispiel bei Netzwerkspielen das Spielvergnügen. Auch Alternativen wie die RTP/UDP-Protokolle sichern Übertragungsfehler nicht ab und sind daher für Multimediadaten ungeeignet.
Das Forscherteam von Prof. Herfet entwickelt deshalb neue Protokolle, die anders mit der Fehlerrate und dem Zeitverhalten des Internets umgehen. Sie sollen unabhängig vom Übertragungsweg die Mediadaten in optimaler Qualität zum Empfänger bringen.
Über neue Algorithmen versucht man, Redundanzen zu vermeiden, also nur so viele Daten zu übertragen, wie wirklich für die Anwendung notwendig sind. Heutige Protokolle würden einen Großteil der genutzten Bandbreite einfach verschenken.
Außerdem gehen die Wissenschaftler flexibel mit der Fehlerrate um. Beim Telefonieren über VoIP stört es zum Beispiel nicht, wenn jedes tausendste Datenpaket nicht beim Empfänger ankommt, beim Internetfernsehen darf es nur noch eines von einer Million sein, um keine Störungen auf dem Bildschirm zu erzeugen.
Prof. Herfet hält am Sonntag, 9. März, um 10 Uhr im Future Talk einen Vortrag zum Thema „Exzellenzcluster Multimodal Computing: Natürliche Kommunikation mit Computern“. (dsc)
Halle 9, Stand A 30
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