Capacity Planner 2006

Der System Center Capacity Planner 2006 ist ein Werkzeug, das dazu dient, das Deployment von Microsoft Exchange Server 2003- und Microsoft Operations Manager 2005-Umgebungen effizient zu planen. Dabei geht es insbesondere darum, dass die Infrastruktur groß genug konzipiert wird.

Die Beschränkung des System Center Capacity Planner 2006 auf die Produkte Microsoft Exchange Server 2003 und Microsoft Operations Manager 2005 macht bereits deutlich, dass es sich dabei sicher nicht um das letzte Release handelt – schon in Anbetracht des nahenden Erscheinungstermins der 2007er-Versionen der beiden Produkte. Außerdem gibt es mit dem SQL Server noch mindestens einen weiteren Kandidaten, bei dem eine umfassende Kapazitätsplanung sicher hilfreich wäre.

Die Installation des Produkts ist sehr einfach. Außer der Zustimmung zum Lizenzabkommen und der Festlegung des Installationsverzeichnisses sind keine weiteren Angaben erforderlich. Nach einer Warnmeldung beim Start, bei der noch einmal auf die Idee des Produkts und die potenziellen Grenzen eingegangen wird, wird das Produkt geladen.

Die Planung erfolgt über Architekturmodelle, von denen es aktuell eben nur die für die beiden genannten Produkte gibt. Anschließend können Parameter für die geplante Architektur angegeben werden. Dabei wird schon deutlich, dass das Produkt auf einem offenen Konzept basiert, das eine leichte Erweiterbarkeit bietet. Die Modelle sind vermutlich – das ist leider nicht genau dokumentiert – in XML beschrieben, sodass es Microsoft nicht schwer fallen wird, weitere solche Modelle hinzuzufügen.

Je nach Modell müssen über mehrere Seiten hinweg Informationen eingegeben werden. Beim Exchange Server sind das beispielsweise Informationen zur Anzahl der Standorte und der Anzahl der Nutzer, aber auch zum typischen Nutzungsverhalten und zu Präferenzen für die Hardware.

Die Eingabe ist relativ einfach. Die Qualität der Ergebnisse hängt aber natürlich unmittelbar von der Plausibilität der eingegebenen Informationen ab. Schon kleinere Änderungen haben, vor allem in größeren Umgebungen, unter Umständen erhebliche Auswirkungen. So wirkt sich eine Änderung der durchschnittlichen Größe von EMails von 50 KByte auf 60 KByte eben auch in einemm um 20% höheren Bedarf an Plattenplatz aus. Darauf weist Microsoft, wie ausgeführt, auch explizit hin (Bild 2).

Bild 1: Die Ergebnisse einer Simulation im Capacity Planner.
Bild 1: Die Ergebnisse einer Simulation im Capacity Planner.

Bild 2. Die Warnung bezüglich der Plausibilität der Ergebnisse.
Bild 2. Die Warnung bezüglich der Plausibilität der Ergebnisse.

Mit dem Tool kann aber natürlich nicht nur die Kapazität vor der Einführung von Produkten geplant werden, sondern auch eine Simulation von Änderungen durchgeführt werden. Wenn beispielsweise die durchschnittliche Größe von EMails deutlich ansteigt, kann man die Effekte auf die Infrastruktur damit einfach kalkulieren. Ebenso kann man auch berechnen, wie man die Infrastruktur mit leistungsfähigeren Servern konsolidieren könnte. Die Computermodelle können dabei auch manuell angelegt werden, sodass man auch mit neuester, in den vorgegebenen Modellen noch nicht berücksichtigter Hardware arbeiten kann.

Verschiedene Simulationen lassen sich auch abspeichern, sodass man später die Plausibilität der Ergebnisse vergleichen kann.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber: Das Produkt greift nicht auf reale Daten zu, die beispielsweise bereits vom Microsoft Operations Manager gesammelt wurden. Das wäre sicher eine gute Ergänzung, um eine noch zuverlässigere Planung der Kapazitäten durchführen zu können.