Cadmium-Kabel: Sony rüstet PlayStations um

Konsolen-Hersteller Sony wird ein sich immer weiter im Internet verbreitendes Gerücht nicht los: Die PSOne würde wegen Cadmium-Belastung zurückgerufen. Nun gibt der Konzern an, einige Konsolen umzurüsten, generell gehe aber keine Gesundheitsgefahr davon aus.

Anfang November hatte der niederländische Zoll eine Lieferung der PSOne mit 1,3 Millionen Konsolen im Hafen festgesetzt. Beim Test von acht Geräten waren erhöhte Cadmium-Werte in den Peripherie-Kabeln festgestellt worden.

Dies nahmen mehrere Nachrichtenagenturen zum Anlass, von einem "Rückruf" und der "Beschlagnahme" der Konsolen zu sprechen, wobei sich die Medien gegenseitig zitierten. Bereits am 5. Dezember hatte Sony die daraus entstehenden Gerüchte dementiert.

Dennoch erschien am vergangenen Mittwoch ein Bericht in der schwedischen Tageszeitung "Sydsvenska Dagbladet", demzufolge Sony die Konsole in Schweden vom Markt nehmen wolle. Dies wiederum löste eine neue Welle von Rückruf-Meldungen in Internet-Medien aus. Der Vize-Präsident von Sony Computer Entertainment Europe (SCEE), David Reese, dementierte diese Berichte nun telefonisch gegenüber tecCHANNEL.

In Wirklichkeit drehe sich die gesamte Berichterstattung immer noch um dieselbe Lieferung, die in den Niederlanden festsitzt, sagte Reeves. Daher seien die Konsolen in Europa generell knapp geworden, was den Gerüchten weitere Nahrung gegeben habe. Seit Anfang der Woche liefere man die Geräte aber wieder in den Handel, jedes einzelne würde auf erhöhte Cadmium-Belastung getestet, gab Reeves an.

Sony habe dazu in Zusammenarbeit mit den niederländischen Behörden neue Testverfahren entwickelt, und rüste nun gezielt die Konsolen um, die mit den umstrittenen Kabeln gebundelt seien, meinte Reeves weiter. Von einem "Rückruf" könne aber in keinem europäischen Land die Rede sein. Wie viele Geräte Sony modifizieren muss, verriet Reeves nicht. Es seien aber auf keinen Fall "die gesamten 1,3 Millionen". (nie)