Bring your own X

ByoX - kapituliert die IT endgültig?

Seit Smartphones und Tablets millionenfach verkauft werden, wird über die Nutzung privater Geräte im Business heiß gestritten. Manche Diskutanten preisen Produktivitätsgewinne und Flexibilisierung als Vorteile an, andere fürchten um die Sicherheit der IT.

Kürzlich schrieb Gartner zum Thema Bring your own Device (ByoD): "38 Prozent der Unternehmen erwarten 2016, dass Mitarbeiter eigene Geräte mitbringen." Ein Jahr darauf soll diese Zahl bereits bei 50 Prozent liegen. Angesichts des Siegeszugs von Smartphones und Tablets wird die ByoD-Diskussion häufig auf diese beiden Geräteklassen reduziert. Gleichzeitig dient der noch junge Markterfolg als Entschuldigung, dass viele Unternehmen noch nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. So behaupteten laut Gartner nur 22 Prozent der befragten CIOs, eine angemessene Strategie zu haben.

Dabei ist das Mitbringen und Nutzen eigener Geräte im Business beileibe kein neues Phänomen. Bereits in den 90er Jahren, bevor sich das Internet auf breiter Front durchsetzte, wurde an manchem Arbeitsplatz ein eigenes Modem genutzt, wenn die Firma den Zugang zum Internet nicht ermöglichte. Oder es wurden eigene Drucker direkt am Arbeitsplatz den Etagendruckern bevorzugt - von den ersten privaten Notebooks im beruflichen Einsatz ganz zu schweigen. Allerdings war dieses Verhalten damals kein flächendeckendes Phänomen, während heute die Nutzung privater Devices schon fast Standard ist.

Dennoch sollten IT-Verantwortliche nicht den Fehler begehen, das Thema auf Smartphones und Tablets zu reduzieren. Gefahren sind noch an anderen Stellen versteckt. So führen etwa die privat mitgebrachten Smartphones und Tablets häufig zu folgendem Effekt: Da die meisten WLANs in Unternehmen eher für Notebooks - mit besseren Empfangseigenschaften als Smartphones und Co. - konzipiert wurden, haben die neuen Geräte oft nur schlechten oder gar keinen Empfang. Ein Umstand, den so mancher Mitarbeiter schnell und unbürokratisch in eigener Regie beseitigt - er installiert seinen eigenen Access Point. Oder er nutzt gar eines der kostenlosen, offenen WLANs in der Nachbarschaft.