Live-Meetings das "nächste große Ding" in Second Life

Business-Aktivitäten verlagern sich zunehmend in virtuelle Welt

Second Life (SL) entwickelt sich zunehmend zu einer parallelen, virtuellen Geschäftswelt. Dieser Ansicht ist zumindest Philip Rosedale, Erfinder des Online-Universums, der prophezeit, dass sich Business-Meetings in Zukunft verstärkt in den virtuellen Raum verlagern werden.

In einem Interview mit der britischen Zeitung The Observer bezeichnet Rosedale die Online-Geschäftsaktivitäten als das "nächste große Ding" in Second Life. Anstatt sich in ein Flugzeug zu setzen und um die halbe Welt zu fliegen, würden sich Geschäftsleute künftig einfach in virtuellen Konferenzsälen von SL treffen und dort ihre Besprechungen abhalten.

Der Trend zur virtuellen Vernetzung im Businessbereich zeigt sich auch am Beispiel der Online-Community Xing. Die Plattform ermöglicht unter anderem die Organisation von Networking-Live-Events, bei denen sich Mitglieder persönlich treffen und ihre virtuellen Kontakte ins reale Leben übertragen. 2007 wurden rund 44.000 öffentliche Live-Events von Xing-Mitgliedern organisiert, so die Information des Unternehmens auf Nachfrage von pressetext. Die Premium-Nutzer hätten zudem die Möglichkeit, Jobangebote auf dem Portal einzustellen und so nach neuen Mitarbeitern für ihr Unternehmen zu suchen.

Glaubt man der Prognose des Second-Life-Erfinders so regt sich mit den Geschäftsaktivitäten neues Leben in der vielerorts schon totgesagten virtuellen Welt. Nach einem kurzen, großen Hype um Second Life war das Parallel-Unviersum zuletzt kaum noch im Gespräch. Kritiker hatten darauf hingewiesen, dass die meisten registrierten Nutzer nicht in SL aktiv seien und die virtuelle Welt kein zweites Mal besucht hätten. Eine Welle von Markenfälschungen (pressetext berichtete) und Fälle von virtuellem sexuellem Missbrauch hatten darüber hinaus dazu geführt, dass Unternehmen nach der ersten Begeisterung schnell sehr vorsichtig im Umgang mit Second Life wurden.