Apple vs. Mozilla

Browser-Kampf: Safari 4 gegen Firefox 3.5 Preview

Auf dem umkämpften Browser-Markt treten Apple und Mozilla mit aktuellen Veröffentlichungen an. Während Apple im Rahmen seiner Worldwide Developers Conference den Safari 4 offiziell vorgestellt hat, steht der Firefox 3.5 mit einem Preview-Release vor der Finalisierung.

Bei Geschwindigkeit und Webstandards legt der Apple-Browser vor und beansprucht die Krone des "schnellsten Browsers der Welt". Doch Firefox 3.5 holt zumindest in Sachen Speed zum Gegenschlag aus. Allerdings steht für Safari 4 mit der Veröffentlichung von OS X 10.6 "Snow Leopard" als 64-bit-Betriebssystem im Herbst nochmals ein Geschwindigkeitsschub bevor.

Apple hält zum offiziellen Launch des Safari 4 an seinen Geschwindigkeits-Ansprüchen von der Beta fest und spricht vom "schnellsten Browser der Welt". Mit Googles Chrome vergleicht sich Apple allerdings weiterhin nicht - warum, will man auf Anfrage von pressetext nicht kommentieren. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der Tatsache, dass unabhängige Test wie etwa von Cnet UK im Mai Chrome 2 als schnelleren Browser identifiziert haben. Der Vergleich wiederum, HTML-Seiten wenigstens drei Mal so schnell wie Firefox 3 zu laden, hinkt ein wenig. Immerhin nähert sich Mozilla dem Start des Firefox 3.5, der dem offiziellen Mozilla-Blog zufolge über doppelt so schnell sein wird wie sein Vorgänger. Dafür sind nicht zuletzt die neue Rendering-Engine Gecko 1.9.1 und die JavaScript-Engine TraceMonkey verantwortlich - die auch wesentlichen Anteil daran hatten, dass die neue Firefox-Version wegen umfassender Änderungen von 3.1 auf 3.5 umnummeriert wurde.

Dem Safari 4 wiederum steht mit September ein weiterer Geschwindigkeitsschub bevor. Dann wird OS X 10.6 erscheinen, mit dem Apple 64-bit-Anwendungen unterstützt. Das soll die Leistungsfähigkeit der JavaScript-Engine Nitro noch um bis zu 50 Prozent steigern. Das Betriebssystem Snow Leopard wird für Apple generell ein wichtiger Schritt. "Der Übergang zu 64-bit und die CPU-Mehrkernunterstützung ist deshalb angezeigt, weil in Bezug auf die Geschwindigkeit praktisch nichts mehr durch eine Erhöhung der Prozessortaktung zu erwarten ist", betont IDC-Analyst Rüdiger Spies gegenüber pressetext. Für Apple sei es daher wichtig, im Vergleich zu Windows - hier gab es etwa schon bei XP 64-bit-Versionen - nachzuziehen. "Man kann auch davon ausgehen, dass Software-Hersteller, die sowohl für Windows als auch für OS X entwickeln, das nicht zweimal machen wollen", betont der Analyst.

Im Browser-Bereich beansprucht Apple auch in Sachen Webstandards speziell im Bereich Web-2.0-Technologien vorerst die Krone. Der Safari 4 ist der erste in finaler Version vorliegende Browser, der den Acid3-Test wirklich vollständig besteht. Chrome 2 erreicht zwar ebenfalls 100 Punkte, allerdings mit einem kleinen Schönheitsfehler. Während Opera 10 dies in Vorabversionen ebenfalls schafft, bewegt sich Firefox 3.5 derzeit noch in den mittleren 90ern. Dafür ist der Mozilla-Browser bereits seit der zweiten Beta für das Touchzeitalter gerüstet - genau wie der Safari 4, der unter anderem ein Zoomen durch Multitouch-Gesten unterstützt.

Safari 4 steht unter zum Download bereit. Der Firefox 3.5 Preview kann von Nutzern der Beta 4 als Update bezogen werden. Anderen interessierten Nutzern empfiehlt Mozilla, auf den in ein bis zwei Wochen erwarteten Release Candidate zu warten. (pte/hal)