Rechenzentren verprassen Energie

Brocade: Green-IT-Studie ist wenig begeisternd

Bei Rechenzentren in Unternehmen wird auf Energiesparen keine Priorität gelegt. Dies ergab eine Studie bei über 8000 europäischen IT-Direktoren und Entscheidungsträgern auf Board-Level, die der SAN-Spezialist Brocade erstellen ließ.

Laut der Brocade-Studie stufen über 40 Prozent der Befragten ihr Unternehmen im Sinne von „Green“ als „nicht besonderes gut“ oder sogar „schlecht“ einstufen. Nur 38 Prozent aller Befragten gaben an, dass sie über den derzeitigen Energieverbrauch und die Umweltbelastung durch Kohlendioxid und weitere Treibhausgase besorgt sind. Weniger als ein Fünftel denken aktiv über die Anschaffung von umweltfreundlicheren IT-Produkten nach. Für Deutschland waren die statistischen Werte bei 46 beziehungsweise 19 Prozent. „Das geringe Interesse an umweltverträglichem Handeln ist erschreckend, insbesondere wenn man den Druck der Industrie und die ständige Berichterstattung der Medien unter Betracht zieht“, sagt Ulrich Plechschmidt, Vice President of EMEA bei Brocade.

Trotzdem kann der Brocade-Manager der Studie auch noch Gutes abgewinnen. „Noch vor drei Jahren“, erläutert Plechschmidt im Gespräch mit speicherguide.de, „als wir auf die Energiefreundlichkeit unserer Produkte bei Kunden hingewiesen haben, hat das niemanden interessiert. Heute sind es immerhin schon 38 Prozent.“

Die Ergebnisse der Studie zeigten vor allem, dass Energie-Ineffizienz ein Problem darstellt. Viele glauben, dass ein großer Teil der betrieblichen Ausgaben für Energiekosten aufgebraucht wird. 44 Prozent der Befragten meinen, dass bis zu einem Viertel der Betriebskosten auf Energiekosten entfallen. In Deutschland glaubten dies 41 Prozent der Befragten. Unabhängig von der Gesamtsumme sind 60 Prozent aller Befragten der Meinung, dass die Ausgaben für Energie zu hoch sind.

Plechschmidt ärgern die Ergebnisse der Studie insofern, da Brocade schon vor drei Jahren vorrechnen konnte, dass man mit den richtigen Produkten – vorzugsweise natürlich von Brocade – „sechsstellige Beträge einsparen“ könnte.

„Wir bauen Energieeffizienz schon seit Jahren bei unseren Produkten vom Design weg mit ein“, erläutert Plechschmidt. So würden beispielsweise so wenig wie möglich aktive Komponenten verwendet, dafür lieber hochintegriertere einzelne ASICs. „Dadurch werden die Produkte nicht nur stromsparender, sondern auch zuverlässiger, wodurch sich die MTBF-Zahlen erhöhen“, so Plechschmidt weiter.

Es ist allgemein bekannt, dass allein Rechenzentren zwei Prozent der weltweit benötigten Elektrizität verbrauchen. „Entscheidungsträger sollten dies nicht einfach unverändert geschehen lassen“, resümiert Plechschmidt über die Studie. „Es gibt heute Technologien, die zur Energieeinsparung entwickelt wurden und Unternehmen sollten diese nutzen, wo immer möglich. Etwas mehr Interesse an derartigen Produkten würde langfristig große Vorteile schaffen“, wie Plechschmidt hinzufügt.

Mehr Informationen über Green IT finden Sie bei TecChannel im Artikel Green IT: Hype oder Wirklichkeit?. (speicherguide.de/cvi)